Die Kirschenzeit nutzen

19. Juni 2018

Auch auf das Harz nicht vergessen

Trotz mancher klimatischer Kalamitäten ist es erstaunlich, wie gut die Feldfrucht dasteht und wie üppig das Obst bereits auf den Bäumen hängt. Gewiss darf nicht übersehen werden, dass der Hagel seinen hohen Tribut forderte und die davon Betroffenen wohl kaum auf eine reiche Ernte zurückgreifen können. Dort aber, wo kein Schaden entstand, sind seit einiger Zeit die Kirschen reif und erfreuen nicht nur den Menschen, sondern ebenso das gefiederte Vogelvolk namens Amsel und Star. Der Konsum von vor allem in heimischen Regionen wachsenden Kirschen kann nur angeraten werden. Denn immerhin dürfen wir diese herrlich saftigen Früchte als Diätobst bezeichnen. Herz- und Gefäßerkrankungen machen eine vernünftige Ernährung notwendig, ebenso Rheuma- und Gichtleiden. Und genau da ist es nicht nur möglich, sondern auch ratsam, vermehrt zu frischen Kirschen zu greifen, sofern es nicht andere medizinische Weisungen gibt. Übrigens lassen sich auch die Stiele des Obstes sammeln und trocknen, um das Jahr über zu einem Brusttee aufgegossen zu werden. Doch übersehen wir den holzigen Teil des Baumes nicht. An manchen Stellen öffnet sich der Stamm oder manch dicker Ast und es rinnt aus der Wunde ein bernsteinähnliches Harz hervor, das sehr bald aushärtet und eine beinahe kristalline Form annimmt. Auf den ersten Blick wird kaum einer etwas damit anfangen können. Dennoch lässt sich das „Blut“ dieses Baumes laut den überlieferten Erfahrungen der Naturheilkunde durchaus als Hilfe nutzen, die einem Kosmetikum gleichkommt. Rund um die Haare auf dem Kopf gibt es oft genug Sorgen. Denn aus dieser schützenden Zone rieseln mehr als uns lieb ist die so genannten Schuppen. Dagegen kann man aber etwas unternehmen.

Kirschbaumharz zur Haarpflege

Das bereits erwähnte Harz der Kirschenbäume, das man brockenweise vom Stamm entfernen kann, trocknet man am besten, sofern es noch an den Rändern eine zähflüssige Konsistenz aufweist. Danach nimmt man eine kleine Menge davon, um sie in einem heißen Apfelessig aufzulösen. Das erzielte Ergebnis wird noch einmal stark mit lauwarmem Wasser verdünnt. Den Kopf nach dem Duschen damit noch durchwaschen, um die Schuppenbildung zu minimieren. Kirschen, Blüten und Früchte ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya