Hilfe in Blütenform

4. Mai 2018

Die Kastanien nutzen

Es gibt einen Anstoß, der aufruft, tätig zu werden oder zu handeln, und ungefähr so lautet: Schön sein ist zu wenig! Wer Ohren hat, der höre! Gehen wir gegenwärtig durch die neu ergrünte Natur, so sind wir zeitweilig geblendet von einer Schönheit, die eindeutig nicht von Menschenhand stammen kann. Jedes Jahr wiederholt sich dieses Schauspiel im eigenen Garten, auf den Fluren und in den Parks. Dort trifft man auch häufig auf die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), die gerade in der Blütezeit ihr prächtigstes Aussehen genießt. Doch ist sie eben nicht nur schön anzusehen. Sie wirft ebenso ihren heilsamen Nutzen ab, den es gleich frisch zu verwerten gilt. Doch schauen wir uns den Baum einmal genauer an. Die Inhaltsstoffe der Rosskastanie sind das Aesculin und das Aescin. Das Aescin ist ein Seifenstoff, der in der Pflanzenheilkunde zur Schleimlösung bei Atemwegserkrankungen herangezogen wird. Das Aesculin wiederum wirkt stoffwechselanregend und fördert die gute Zirkulation des Blutes auch beim Menschen. Es kann zudem ultraviolette Strahlen binden und schützt daher den Körper bei hoher Sonneneinstrahlung. Um mit den Blüten der Rosskastanie mehreren Beschwerden begegnen zu können wie etwa Rheuma, Gicht, Krampfadern oder Hämorrhoiden, können diese mithilfe einer Tinktur zum brauchbaren Hausmittel umgewandelt werden. Gewiss benötigt dies ein wenig Zeit. Aber mit dem Resultat hat man dann auch für später, wenn der Frühling längst vorüber ist, etwas zur Hand.

Tinktur aus Rosskastanienblüten

In einem verschließbaren Glasgefäß übergießt man 150 g frische Blüten der Rosskastanie (weiß oder rot) mit 1 Liter hochprozentigem Alkohol. 2 Wochen lang verschlossen am Fenster stehen lassen und täglich einmal durchschütteln. Zuletzt abseihen, den Rückstand mit 3/4 Liter abgekochtem kühlen Wasser übergießen und 3 Stunden ziehen lassen. Abseihen und mit der ersten Flüssigkeit vermischen. Noch 14 Tage ins Fenster stellen und 3 Monate kühl lagern, bevor man die Tinktur anwendet. Dient bei oben genannten Leiden als Einreibung. Rosskastanien mit Blüten und Früchten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya