Füße haben keinen Gaumen

6. März 2018

Daher mit Wermut auffrischen

Bewegung ist etwas Elementares, was unser Körper vollziehen kann. Gewiss fällt uns das Denken darüber schwer, wenn wir einmal Zeit zum Faulenzen haben. Aber wann ist das schon der Fall? Viel eher treibt uns die Geschäftigkeit von einem Termin zum anderen. Dennoch kann es passieren, dass dies nicht genügt, um unsere Gliedmaßen in rechter Weise in Schwung zu halten. Vieles unserer Arbeit findet überdies im Sitzen statt. Im Echten Wermut können wir daher einen Kumpan aus der Reihe der vielen wertvollen Heilkräuter herausgreifen. Mit seinen silbrigen Blättern stellt er so etwas wie eine Zierde dar, wenn man ihn z. B. im Garten als lebende botanische Dekoration an sonnige Plätze setzt. Als Heildroge ist es ratsam, ihn rein äußerlich einzusetzen. Präparate für die innere Anwendung werden nur in den Apotheken weitergegeben. Unser Gaumen würde sich übrigens über den Kontakt mit einem Tee, der aus diesem Kraut zubereitet wird, gar nicht freuen. Allzu bitter ist sein Geschmack. Doch die Füße am Ende unserer Beine haben nun einmal keinen Gaumen. Und so ist es sicherlich ratsam, die Wirkung des Wermuts auf der Haut der Füße zum Tragen kommen zu lassen. Von den Nervenbahnen, die dort zuunterst angesiedelt sind, gehen durchaus effektvolle Impulse an den Rest der Physis weiter, wie wir es ja u. a. von der praktizierten Reflexzonenmassage her kennen. Es schadet daher nicht, die Füße zu Hause nach vollbrachtem Tagewerk ein wenig durchzukneten. Ein Zuwenig an sinnvoller Bewegung während des Tages kann so ein wenig abgefedert werden. Und der ganze Körper bekommt durch die anschließend geschilderte Maßnahme positive Impulse vermittelt, speziell in den Bereichen des Stoffwechsels und der Kreislaufs.

Waschung mit Wermut

Für 1/2 Liter Wermuttee benötigt man zuerst 2 Esslöffel voll getrockneten und zerkleinerten Krautes des bitteren Korbblütlers. Diese übergießt man mit 1/2 Liter kochendem Wasser, um anschließend beides zusammen 15 Minuten ziehen zu lassen. Dann abseihen und bei erreichter annehmbarer Temperatur die Füße damit waschen und massieren. Den Tee zum Abschluss auf der Haut trocknen lassen, ohne ein Handtuch zu verwenden. Wermut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya