Wie eine Munition

19. Januar 2018

Mit Knoblauch den Blutdruck anvisieren

Die Kraft, die in den Heilpflanzen steckt, ist ein besonderes Geheimnis, das es immer wieder zu entdecken gilt. Seit Menschengedenken forschen viele nach den Heilwirkungen der Gewächse, nicht ohne mithilfe praktischer Erfahrungen die jeweiligen Ergebnisse an spätere Generationen zu überliefern. So dürfen wir auch ins Mittelalter zurückblicken, wo unter den Heilkundigen die Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen besonders herausragt. Der Knoblauch (Allium sativum), um den sich heute meine Zeilen drehen, war auch für die Äbtissin aus Bingen ein äußerst wertvolles Gewächs. Nicht umsonst schrieb sie über ihn in ihrem Werk Physica: „Wenn der Knoblauch reif ist, ist er für Gesunde und Kranke gesünder zu essen als Lauch. Er soll jedoch maßvoll gegessen werden, damit er nicht das Blut im Menschen übermäßig erhitzt.“ Für das rechte Maß, das hier anempfohlen wird, braucht es nun auch ein Ziel, um die unterstützende Wirkung des Knoblauchs zur Geltung bringen zu können. Ein allgemeines Volksleiden ist in dieser Hinsicht wohl der erhöhte Blutdruck. Im Knoblauch befinden sich Substanzen, die eine gute Struktur der Blutgefäße fördern und einer allenthalben zu erwartenden Arterienverkalkung entgegenwirken. Übrigens hat dies in der Folge auch positive Auswirkungen auf die über das Blut notwendige Versorgung des Gehirns und somit auf ein gutes Gedächtnis. Menschen mit erhöhtem Blutdruck haben mehrere naturheilkundliche Möglichkeiten, diesem Umstand aktiv zu begegnen. Mit Knoblauch und Brot kann man bildlich gesprochen eine „Munition“ formen, die genau auf den hohen Blutdruck abzielt.

Knoblauch-Kugeln

Bei erhöhtem Blutdruck kann man darangehen, täglich vorerst am Morgen 2 Zehen Knoblauch zu zerdrücken, um daraus mit Brotschmolle (= das Weiche von der Brotscheibe) kleine Kügelchen zu drehen, die man in ein verschließbares Gefäß gibt. Über den Tag verteilt sollte man dann die so entstandene Ration zu sich nehmen. Durchaus eine Zeitlang anwenden. Knoblauch ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya