Kräuter in Öl ansetzen

18. November 2017

Die Goldrute dazu verwenden

Eine Pflanze besitzt allein schon durch ihre bloße Existenz einen kostbaren Wert. Wir sehen das an den heimischen Gewächsen, deren Vielfalt nach wie vor bedroht werden kann, weil schlicht und einfach die Flächen oft fehlen, auf denen sie gute Standortbedingungen vorfinden. Heilkräuter sind darüber hinaus aber ebenso hilfreich, weil ihre Inhaltsstoffe dem Lebewesen Mensch bei vielen Anliegen weiterhelfen. So gesehen dürfen wir in der Echten Goldrute (Solidago virgaurea) eine echte Verbündete entdecken, die uns auf mehrfache Weise zur Verfügung steht. In der Volksheilkunde z. B. nimmt die Verwendung der Goldrute seit langem einen privilegierten Platz ein. Denn sie hat sich bewährt, wenn es um das Begleiten von Nieren- und Blasenbeschwerden ging. Diese positive Erfahrung kann man sich natürlich bis heute zunutze machen, indem man sich einen Tee aus Goldrutenkraut aufgießt oder diese Pflanze ebenso in einer Mischung mit anderen Heilgewächsen heranzieht. Oft werde ich im Zusammenhang mit der Verwendung von Kräutern zusätzlich gefragt, was es denn noch an Möglichkeiten gibt, um die frische oder getrocknete Droge von Blättern, Triebspitzen und Blüten für den häuslichen Gebrauch aufzubereiten. Da liegt es natürlich nahe, an das pflanzliche Öl zu denken, das sich als guter Träger- bzw. Speicherstoff der zahlreichen Wirkstoffe der Kräuter erweisen kann. Dies ist auch im Hinblick auf die Goldrute möglich. Freilich kommt damit eine andere Körperpartie infrage, die dann mitsamt allfälliger Beschwerden angesteuert wird. Im Speziellen handelt es sich hierbei um die Haut, die einen heilsamen Gewinn von der Goldrute abschöpfen kann.

Goldruten-Öl

200 g von getrocknetem und zerkleinertem Goldrutenkraut werden 14 Tage lang in einem verschlossenen Glas zusammen mit 1 Liter kaltgepresstem Olivenöl an- und dabei so gut als möglich der Sonnenbestrahlung am Fenster ausgesetzt. Nach 14 Tagen weiters 50 g Goldrutenkraut dazugeben. Gut durchrühren und nochmals 14 Tage stehen lassen. Dann abseihen und den Rückstand zusätzlich fest auspressen. Das entstandene „Salböl“ bei Hautunreinheiten, Ausschlägen und Ekzemen als Einreibung heranziehen, nachdem die betroffenen Zonen mit Goldrutentee abgewaschen wurden. Goldrute ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya