Schonender als Ouzo

8. November 2017

Anis für den Magen

Man kann es ruhig als Nationalgetränk der Griechen bezeichnen. Nicht nur im Urlaub am Mittelmeer, sondern auch in den Lokalen, die sich auf die griechische Küche spezialisieren, steht er vor dem Essen flugs am Tisch: der Ouzo. Gewiss teilen sich bei diesem Aperitif die Geschmäcker. Dennoch schreibt man ihm einen wohltuenden Effekt zu. Zu dem alkoholischen Produkt gibt es jedoch auch eine Alternative. Denn bei der Grundsubstanz hierfür handelt es sich um die Samenkörner der Anispflanze (Pimpinella anisum), einer Vertreterin der Doldenblütler, die ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum zu Hause war, heute aber vielerorts in milden Klimazonen kultiviert wird. Kein Wunder also, dass gerade die Bürger von Hellas anscheinend gut und genussvoll damit umgehen können. Zielpunkt der Wirkstoffe der Aniskörner sind der Magen und der anschließende Darmtrakt. Es kann wohl niemand abstreiten, dass es dort sehr leicht zu Problemen kommen kann. Der Grund dafür ist zu allermeist in der mangelnden Qualität oder in der zu großen Menge der aufgenommenen Speisen sowie der Getränke zu suchen. Darüber hinaus steht unser Nervensystem in einem engen Zusammenhang mit der Verdauung. Und dem Magen kann bildlich gesprochen auch einmal das sprichwörtliche Häferl übergehen, wenn es ihm einfach zuviel wird. Eine dieser „Äußerungen“ kann dann in einer schmerzhaften Kolik des Verdauungsmuskels bestehen. Anis ist durchaus in der Lage, die ganze Situation zu besänftigen. Wie gesagt, den Ouzo sollte man sich jedoch für bessere Zeiten aufheben.

Anistee zur Entspannung

2 Teelöffel voll Aniskörner werden in einem Mörser leicht angestoßen und anschließend mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Der fertige Tee wird langsam und schluckweise getrunken. Man sollte zusätzlich darauf achten, ihn nicht zu süßen. So kann er ganz gut seine Dienste erweisen, wenn sich im Magen Krämpfe oder eine vorübergehende Kolik einstellen. Der Anistee liefert überdies dem Darm wohltuende Streicheleinheiten. Anis ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya