Den Gefühlsbarometer ausgleichen

10. Januar 2017

Den Majoran in die Waagschale werfen

Kaum sind die Feiertage vorüber, kommt es einem vor, dass jeder wieder von einem etwas will. Und viele möchten spätestens jetzt das vor uns liegende Jahr im Groben vorausgeplant haben. So manche Arbeit, die vor Weihnachten liegen geblieben ist, schreit womöglich auch nach Vollendung. Kurz und gut: die Nerven haben keine Schonfrist mehr. Der Majoran (Origanum majorana) lässt unsere Gedanken in den Sommer hinein schweifen, wo wir auf eine längere Urlaubszeit hoffen können, zu der wir jedoch schon jetzt reif wären. Aber es hilft alles nichts: davonlaufen und die vor uns stehenden Anforderungen einfach liegen und stehen lassen, ist wohl auch keine Lösung. Wir können uns dagegen durch die Präsenz eines Heilkrautes wie dem Majoran ein bisschen die wärmeren Monate quasi in die momentanen Tage hereinholen. Für gewöhnlich kennen wir den Lippenblütler als Gewürzkraut. Sein wilder Verwandter, der Dost, ist ja sehr oft im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde, wenn z. B. eine gute Pizza verspeist wird. Somit liegt es nahe, dass die Wirkkraft des Majorans über den Magen unserem Organismus seine wertvollen Dienste zu erweisen vermag. Das trifft auf jeden Fall zu. Sich von innen heraus wohl zu fühlen und dabei gleichzeitig das Gemüt aufzuhellen, das versteht unser pflanzlicher Bruder Majoran. Nun zurück zum Meistern des Alltags: Wenn uns vieles und viele auf die Nerven gehen, ist irgendwann einmal das Maß des Abfederns und des Verständnisses für all das aufgebraucht. Wir reagieren gereizt und dann und wann kann das sprichwörtliche Häferl übergehen, meist zum Schaden der unmittelbaren menschlichen Umgebung. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte der Majoran in unserer greifbaren Nähe bleiben. Man muss mit ihm nicht unbedingt den Urlaub verbringen, aber wenn er in einer eingelegten Arbeitspause mit von der Partie ist, hat man selbst und auch die Kollegenschaft in der Firma etwas davon.

Ein Tee zum Ausgleich

Wenn vieles auf einmal zusammenkommt, werden unsere Nerven besonders strapaziert. Es entsteht eine gereizte Stimmung, die wir meist auch nicht verbergen. In so einem Fall ist es ratsam, eine Schale frisch aufgebrühten Majorantee zu trinken. Dieser hebt durch sein würzig-balsamisches Aroma das Gemüt und schafft bei Überreiztheit einen wohltuenden Ausgleich. Majoran ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya