Heilende Kraft aus dem Wald

2. Januar 2017

Die Tanne ist eine heilsame Hilfe

Zurück zur Natur! – das ist ein Aufruf, der mehrfach interpretiert werden kann. Angesichts der weltweiten Sorge um das Klima und die Gesundheit der gesamten Erdbevölkerung kann damit gemeint sein, sich besser und umweltschonender zu ernähren oder Handelsware nach naturethischen Maßstäben zu produzieren. Oder man versteht darunter scherzhaft das Ablegen der Jahrtausende lange erworbenen Wohnkultur, um sich wieder der Lebensweise der Primaten anzunähern und vermehrt auf Bäumen zu hocken. In unseren Breiten wäre auf so mancher Weißtanne (Abies alba) sicher noch Platz dafür. Dort ist es jedoch momentan zu kalt und der Sinn des „Aussteigens“, um sich als Jäger und Sammler fortzubringen, bleibt mehr als dahingestellt. Doch will ich gedanklich im Wald und vor allem bei der Tanne verweilen. Denn angesichts der nicht zu leugnenden Präsenz zahlreicher Zivilisationskrankheiten stellt sich permanent die Frage nach den Ursachen derselben. Gerade in diesem Zusammenhang steigt wiederum der Wert des Waldes. Wer sich vermehrt darin aufhält, profitiert von der heilenden Atmosphäre, die von den Bäumen erwiesener Maßen zur Verfügung gestellt wird. Zudem sind es u. a. die Tannen, die unsere oft verschmutzte Luft filtern und gleichzeitig neuen Sauerstoff zur Verfügung stellen. Zusätzlich steckt hinter jeder Baumart noch so etwas wie ein eigener Sinn, eine charakteristische Botschaft. Das können angesichts der Tanne auch all jene nicht leugnen, die mich jetzt womöglich ins esoterische Eck stellen wollen. Der als Weihnachtsbaum verwendete pflanzliche Bruder kann mithelfen, die Liebe zu festigen. Denn er weist mit seinem Grün auf das Leben hin, das Gott uns im Christuskind von Bethlehem zugänglich macht. Nehmen wir diesen Verweis aus der Natur demütig an und tun wir auch unserem Leib etwas Gutes, wenn nun die Zeit im Zeichen der Tanne steht.

Tannennadel-Bad

Von frisch gefällten Tannen schneidet man ca. 15 cm lange Zweigenden ab. Diese soll man nach Hause tragen und daheim zusätzlich zerkleinern. In einem 2 Liter fassenden Gefäß die Hälfte mit dem Schnittgut anfüllen und den Rest mit kaltem Wasser ergänzen. Dann kurz aufkochen und zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen, damit die ätherischen Substanzen nicht übermäßig entweichen. Danach abseihen und den Tannennadel-Absud in die gefüllte Wanne gießen. Ein derartiges Bad, das eine Dauer von 20 Minuten nicht überschreiten sollte, macht den Körper widerstandsfähiger, hilft bei Bronchialleiden und bei Asthmabeschwerden und verschönert zusätzlich die Haut. Tanne mit Holzscheibe ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
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