Reparaturarbeiten im Bauch

18. Dezember 2016

Mit dem Kalmus vorankommen

Das verantwortungsvolle Umgehen mit dem wertvollen Rohstoff Wasser zeigt sich hierzulande u. a. in einer flächendeckenden Errichtung und Betreibung von Kläranlagen. Der gewiss hohe finanzielle Aufwand macht sich letztendlich in einer stetigen Steigerung der Qualität unserer stehenden und fließenden Gewässer bemerkbar. Das Kanalsystem der Siedlungen ermöglicht dies. Ohne Kontrolle und gelegentliche Reparatur kommt dort allerdings manches ins Stocken. In unserem Bauch spielt sich das auf ähnliche Weise ab. Der Kalmus (Acorus calamus) ist jedenfalls ein Gewächs, an dem schon viele Generationen vor uns erkannt haben, dass er für die Gesundheit und das Wohlbefinden einen nicht zu geringen Wert besitzt. Über die Handelswege gelangte der Kalmus aus dem Fernen Osten bereits im 16. Jahrhundert westwärts, so dass er ebenfalls in Europa gepflanzt und genutzt wurde. Eine Umfrage nach der anderen bestätigt je neu, dass wir Europäer – und im Speziellen die Österreicher – die Ernährung nicht unbedingt nach den vernünftigsten Maßstäben zu gestalten pflegen. Das System unserer Verdauung wird in der Folge naturgemäß mehr als notwendig strapaziert. Generell sind wir in dieser Beziehung meist übersäuert. Einen Überschuss an Magensäure kennen wohl auch viele unserer Mitbürger. Im Darm wiederum können sich darüber hinaus Gärprozesse entwickeln, die ihrerseits zu einem Unwohlsein und zu unangenehmen Blähungen führen. In der Apotheke der Natur steht sehr wohl auch dafür etwas bereit. So gesehen dürfen wir uns erneut auf den Kalmus und seine Wurzeln besinnen und ihn samt seinen Bitterstoffen für ein Austarieren der Verdauung heranziehen. In Verbindung mit diesem gottgeschenkten Gewächs hebt sich dann erneut die Qualität unseres Befindens und somit unseres Daseins inmitten einer adventlich hektischen Zeit.

Kalmuswurzeln aufbereiten

2 Teelöffel voll getrockneter und zerkleinerter Wurzeln des Kalmus aus der Apotheke werden in ¼ Liter kaltem Wasser 1 Stunde lang angesetzt. Beides zusammen anschließend kurz aufkochen und 5 Minuten ziehen lassen, bevor man den Tee abseiht. Bei einem Überschuss an Magensäure und einem „gärenden“ Darm empfiehlt es sich ganz besonders, diese Abkochung schluckweise zu trinken. Das geschieht am besten vor den Mahlzeiten. Kalmus ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya