Blass und dennoch gesund

19. Dezember 2016

Chicorée stärkt die Leber

Die Frage, die nun im Hinblick auf die Kräuter vermehrt gestellt wird, ist jene, was man denn speziell im Winter für seine Gesundheit tun könnte. Darauf gibt es in erster Linie Antworten, die sich auf den Bereich der Atemwege bzw. auf den Schutz vor grippalen Infekten beziehen. Es versteht sich wohl von selbst, dass hierbei noch viel mehr Aspekte Berücksichtigung finden dürfen. Mir schwebt daher heute ein Gemüse vor, das gerade in der kalten Jahreszeit einen wertvollen Beitrag zu leisten vermag. Sein Name ist Chicorée und verweist somit auf seine ursprüngliche Form in Gestalt der Gemeinen Wegwarte (Cichorium intybus). Diese Zuchtform ist womöglich eine Hilfe auf dem Weg zu einer gesünderen und leichteren Ernährung. Wer damit noch keine Bekanntschaft gemacht hat, sollte sich durch eine geschmackliche Herausforderung nicht davon abschrecken lassen, es einmal auszuprobieren. Die Bitterstoffe, die in den Blättern enthalten sind, motivieren nicht unbedingt den Gaumen, Chicorée tagtäglich auf den Tisch zu stellen. Dennoch zahlt es sich aus. Mitte des 19. Jahrhunderts züchteten einige Gärtner eher durch Zufall aus eingelagerten Wurzeln der Wegwarte (Cichorium intybus) das heute durchaus gebräuchliche Gemüse. Wer schon Erfahrung damit hat, der weiß, dass man die Wurzeln ähnlich wie die Karotten in einem Keller im Sandbeet einlagert. Aus den verbleibenden Herzblättern über der Wurzel treibt dann ein salatähnlicher Kopf, der aufgrund des Lichtmangels ziemlich blass aussieht. Das gibt einen Verweis auf uns Menschen, die wir in unseren Breiten ja auch nicht unbedingt im Winter von der Sonne verwöhnt werden. Gerade dann, wenn wir dadurch eine hellere Haut tragen, kommt uns das Chicorée-Gemüse zu Hilfe. Unter der wie auch immer beschaffenen physischen Schutzhülle warten genügend Bereiche und Organe, die sich auf eine wirkungsvolle Unterstützung freuen.

Die Bitterkeit auskosten

Den Bitterstoffgehalt von Chicorée herabzusetzen, wie etwa deren Stangenenden abzuschneiden und auszuhöhlen, bedeutet, die Wirkkraft des gesunden Wintergemüses zu vermindern. Wer die Tätigkeit der Leber positiv stimulieren und den Gallenfluss anregen möchte, sollte durchaus dem vorerst befremdenden Geschmack etwas abgewinnen. Daher sollte man das bittere Gemüse „ungeschminkt“ in bewältigbaren Rationen zu sich nehmen, um den ganzen Organismus in seiner Vitalität zu unterstützen. Chicorée ⓒ wikimedia.commons