Auch Tiere können krank werden

7. November 2016

Mit Eibisch den Schützlingen beistehen

Die heile Welt ist und bleibt ein Wunsch, den sich wahrscheinlich alle momentan auf der Erde Lebenden herbeisehnen. Umso größer wird dieses Begehren, je bedrängender und aussichtsloser sich eine Situation erweist, die durchaus spürbar die Qualität der jeweiligen Existenz zu einem beträchtlichen Maß mindert. Gerade bei Leid und Krankheit bleiben dahingehend viele Fragen offen. Die Anwesenheit von Kräutern ist es jedoch, die uns sehr oft einen Ausweg aus so manchem Übel aufzeigen kann. Der Eibisch (Althaea officinalis) vermag durchaus mehr als nur einen Deut in diese Richtung zu geben. Denn die wissenschaftliche Bezeichnung „Althaea“ leitet sich vom griechischen Verb althaino ab, was frei übersetzt so viel wie „zur Heilung hin fördern“ bedeutet. Zwei volkstümliche Namen für den Eibisch tragen diesem Sinn Rechnung, die da lauten: Heilwurz bzw. Hilfswurz. Nun, um zu den Anfangszeilen der Kolumne zurückzukehren, wird die Welt dort ein Stück weit heiler, wo Menschen und Tiere ein gutes Verhältnis zueinander haben. Dies kann ja auch so gepflogen werden, indem man die Wirkkräfte des Eibischs nicht nur für sich in Anspruch nimmt, sondern sie ebenfalls mit den Haustieren teilt, die in unserer Obhut stehen. Das Malvengewächs enthält in all seinen Teilen, aber vor allem in der Wurzel viel Pflanzenschleim. Darüber hinaus bergen sich in den Blättern und Blüten ätherisches Öl und wiederum in den Wurzeln Gerbstoff und Asparagin sowie ebenso Stärke. Daraus resultiert z.B. eine abszesserweichende Heilkraft, die sich in der Regel der Mensch zunutze macht. Aber diesmal soll auf denen der Blickpunkt ruhen, die als animalische Mitgeschöpfe wesentlich dazu beitragen, dass unser Leben nicht nur um uns selbst kreist, sondern den Aspekt der Schöpfung als große Bereicherung erfahren darf.

Eibisch in der Tierhaltung

Leidet ein Haustier an einem Geschwür an der Hautoberfläche, so hat es sich schon oft bewährt, einen Umschlag mit einem Kaltansatz aus Eibischwurzel aufzulegen, um diese Zone zu erweichen und der Heilung näherzubringen. Dafür 2 Teelöffel der zerkleinerten Wurzel mit 1/4 l kaltem Wasser 1 Stunde stehen lassen, gelegentlich umrühren. Zuletzt gründlich aufrühren, durch einen Filter seihen und den Tee nur auf Trinktemperatur erwärmen, nicht kochen! Bei Darmerkrankungen, Durchfall, Koliken, aber auch bei Husten- bzw. Lungenerkrankungen kann man wiederum den Schützlingen einen warmen Eibischtee einflößen, den man zuvor mit einer nadellosen Injektionsspritze aufgesogen hat und so direkt auf die Zunge des Tieres träufeln kann, damit dieses den Tee auch wirklich hinunterschluckt. Eibisch ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya