Auf Reisen und auch daheim

6. November 2016

Zum Saft des Granatapfels greifen

Es zählt zu meinen Erinnerungen an die zurückliegende Reise nach Israel. Im Zuge des Besuchs der heiligen biblischen Stätten trifft man natürlich auch auf die Flora des Heiligen Landes, die einem ohnehin aus den alt- und neutestamentlichen Schriften vertraut sind. Unlängst war z. B. in den Kirchen noch vom Maulbeerfeigenbaum die Rede, auf den der Zollpächter Zachäus hinaufstieg, um Jesus zu sehen. Heute jedoch möchte ich beim Granatapfel (Punica granatum) verweilen, der sich aus seinem Ursprungsgebiet in Mittel- und Westasien mit Hilfe des Menschen bereits in der Antike Richtung Kleinasien bzw. das Mittelmeergebiet vorgearbeitet hat. Selbst im Waldviertel kann man dem Granatapfel in so manchem Klostergarten als sommerliches Topfgewächs begegnen. Am augenscheinlichsten sind die Blüten des Granatapfels, die durch ihr prächtiges Rot unsere Augen bestechen. Nicht minder wertvoll sind jedoch auch die Früchte des zur botanischen Familie der Weiderichgewächse zugerechneten Strauches. Die Wirkung des Genusses des in der Granatapfelfrucht enthaltenen Saftes wird durch die dortige Präsenz so genannter Polyphenole zur Verfügung gestellt, die als eine antioxidative Maßnahme dem Körper zugute kommt. Genauere Erläuterungen, wie so etwas vor sich geht, stellen sicher der Hausarzt oder der Apotheker zur Verfügung, die hier den Rahmen sprengen würden. Was aber sehr wohl gesagt werden kann, ist die Tatsache, dass das Trinken eines Fruchtextraktes vom Granatapfel als effektive Vorbeugung im Hinblick auf Arteriosklerose und den verschiedenen Herz-Kreislauferkrankungen betrachtet werden darf. Zudem profitiert die Männerwelt von der biblischen Frucht. Da sei nur das Stichwort Prostata in den Raum gestellt. In Israel standen bei meiner letzten Reise eigene Anbieter an der Straße, die den Granatapfel ganz frisch vor den Augen der Konsumenten auspressten. In ähnlicher Weise kann man aber auch hierzulande der Gesundheit auf die Sprünge helfen. Nächstes Jahr werde ich wiederum ins Hl. Land aufbrechen (1.–8. Februar). Mitreisende sind herzlich willkommen! (Auskunft im Kräuterzentrum Karlstein: Tel. 02844/7070 – DW 11 od. 31 bzw. Info auf der Homepage: www.kraeuterpfarrer.at).

Zusammenziehend und aufbauend

1 kg Granatäpfel reicht, um bis zu 3/4 Liter des roten und erfrischenden Fruchtsaftes herauszuholen. Durch Zerkleinern und Auspressen kommt man zu diesem Ergebnis. Man kann das reife Obst aber auch weichkneten und mithilfe eines Strohhalms den Saft aus dem Inneren des Granatapfels saugen. Selbst bei Durchfall kann es sinnvoll sein, sich mit dem roten Saft den Flüssigkeitsverlust wiederum aufzufüllen. Granatapfelzweig mit Blüte und Früchten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya