Hoch von der Alm
3. November 2016Mit dem Enzian in die Haut eindringen
Der Almabtrieb hat längst stattgefunden. Jedes Jahr stellt dieses Ereignis eine Zäsur dar, die eindeutig den kalten Monaten droben in den Bergen quasi den freien Lauf lässt. Mit dem Vieh, das ins sichere Tal übersiedelt ist, durfte auch das Wissen um die Heilkraft so mancher pflanzlicher Schätze, die über der Baumgrenze zu finden sind, gleichermaßen von den Almen mit herunter gebracht werden. Und so möchte ich an ein mehr oder weniger bekanntes Gewächs erinnern, das darauf spezialisiert ist, in einem alpinen Ambiente zu gedeihen. Die Rede ist hier vom Gelben Enzian (Gentiana lutea), der mit seiner sommerlichen Wuchsgestalt über einen Meter hoch werden kann. Die handförmigen Blätter sind der Länge nach in ähnlicher Weise von Nerven durchzogen, wie wir das auch beim Breitwegerich vorfinden. Die gelben Blüten, die dem Heilkraut den Namen geben, erscheinen vor allem im Juli. Der Gelbe Enzian besitzt eine dicke feste Wurzel, die für Heilzwecke herangezogen wird. Bekannter ist jedoch der Schnaps, den man mit dem Enzian ansetzt und dessen bitterer Geschmack über die Mundschleimhaut ganz gut wahrgenommen werden kann. Und das führt uns auch schon auf die richtige Spur. Denn was innerlich einen Nutzen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden mit sich bringen kann, darf auch ruhig über die Haut zur Wirkung gebracht werden. Die Körperpflege kann daher in einer Weise gestaltet werden, die mithilfe des Wassers die Bitterstoffe des Enzians direkt an die Hautoberfläche heranträgt, um von dort aus in die unmittelbar darunter liegenden Bereiche vorzudringen. Das größte Organ unseres Leibes ist ja durchaus dazu angelegt, einen heilsamen Austausch zu ermöglichen. Durch den Enzian wird die Haut nicht nur gestärkt und damit widerstandsfähiger; es werden zudem ebenso angelagerte Fettstoffe vor Ort verringert.Enzian-Badewasser
Der Gelbe Enzian steht unter Naturschutz. Daher bezieht man die nötige Wurzeldroge aus dem Fachhandel oder nimmt sie von Exemplaren aus dem eigenen Garten, wo sie extra gepflanzt wurden. Von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel benötigt man 50 g, füllt dies in ein Stoffsäckchen und übergießt es mit 2 Liter kochendem Wasser. 3 Stunden zugedeckt ziehen lassen und dann den Aufguss dem Badewasser beifügen. Das Säckchen zusätzlich während des Bades ins Wasser hängen.
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