Ausgepresste Unterstützung

13. Oktober 2016

Vom Kren tropfenweise profitieren

Es wäre einmal interessant, eine Statistik zu erheben, wie viele Menschen in den wirtschaftlich florierenden Ländern im Überfluss leben. Da stellt sich gleichzeitig folgerichtig die Frage, wie man denn den Überfluss definieren könnte. Nun, wenn man in die praktizierte Pflanzenheilkunde hineinblickt, wird man draufkommen, dass es hier Vergleichbares gibt. Oft möchte man doch aus einem Gewächs bloß einen ganz geringen Prozentsatz extrahieren, ohne den Rest zu gebrauchen. Der Kren (Armoracia rusticana) fällt mit dem heutigen Gesundheitstipp ebenfalls unter diese Kategorie. Er ist ein äußerst würziger und scharfer Zeitgenosse, der jedoch wertvolle ätherische Öle in sich birgt, die unserer Gesundheit einen guten Dienst erweisen. Darüber hinaus finden sich in der Wurzel des Krens viel Vitamin C sowie wichtige Mineralstoffe. Trotzdem kennen viele das Phänomen, dass die Tränen zu fließen beginnen, wenn man sich zu sehr in die Nähe der frisch geriebenen Wurzel begibt. Dies bleibt wohl oder übel unumgänglich, sobald man an den Saft gelangen möchte, der sich im Kren (= Meerrettich) verbirgt. Da man nun darangeht, diesen Schatz aus der Erde zu graben und womöglich im Keller einzulagern, darf ich einmal mehr darauf verweisen, dass es u. a. ratsam ist, die Flüssigkeit der Krenwurzel, die man nach Zerkleinern und Auspressen derselben erhält, für die eigene körperliche Stärkung in Anspruch zu nehmen. Dabei handelt es sich um ein rasch wirkendes und total natürliches Antibiotikum. Außerdem wirkt der Saft des Krens wie eine animierende Stimulation auf die Schleimhäute des Magens und des Darmes. Nierenleidende hingegen sollten mit diesem pflanzlichen Hilfsmittel sehr vorsichtig und sparsam umgehen.

Krensaft in geringer Dosierung

Um eine gesundheitsfördernde Kur mit Krensaft durchzuführen, bedarf es lediglich einer geringen Menge desselben. Täglich sollten Erwachsene dabei 3-mal jeweils 10 Tropfen davon einnehmen und das bei nicht nüchternem Magen. Damit kann überdies dem Körper sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall, bei Vitamin-C-Mangel und bei Leiden aufgrund von Rheuma und Gicht geholfen werden. Kindern sollte man diesen scharfen Saft nicht verabreichen! Kren oder Meerrettich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya