Drei Kräuter vor die Nerven spannen

8. Oktober 2016

Die Melisse ist mit dabei

Trotz allen technischen Fortschrittes bedienen wir uns je neu des Althergebrachten. Zumeist verbinden wir eine gewisse Nostalgie damit, die uns das Leben hie und da leichter leben lässt. So gehören die Kutschen der Fiaker in das eine oder andere heimische Stadtbild, um zumindest den Tourismus damit zu fördern. Ohne die Zugkraft der liebenswerten Pferde würden die Fuhrwerke nicht vorankommen. Im Hinblick auf angespannte Nerven hingegen seien heute drei Kräuter, an deren Spitze die Melisse (Melissa officinalis) steht, so etwas wie drei natürliche Fortbewegungshilfen, um aus einer misslichen Lage herauszukommen. Die Melisse ist an und für sich nichts Außergewöhnliches. Jedoch hat sie den Sommer über eine Menge an Sonne aufgetankt, die sie nun in kleinen Rationen gleichsam weiterzugeben vermag, um ein wenig Licht und Wärme in so manche verschreckte und geängstigte Seele fließen zu lassen. Ähnliches gilt auch für das Johanniskraut (Hypericum perforatum), das mit seinen Inhaltsstoffen Wesentliches zu einem inneren Gleichgewicht beitragen kann. Ja, und wenn schon von warmen Monaten die Rede war, so passt dazu ganz ideal die Walderdbeere, deren köstlichen Früchte sicher noch über das Gedächtnis unseres Gaumens im Nachhinein abrufbar sind. Von Letzteren aber brauchen wir diesmal die getrockneten Blätter, die mit ihrem Gehalt an Gerbstoffen unser Inneres von Leib und Seele zu straffen vermögen. In Kombination miteinander verschaffen die drei Kräuter einem angeschlagenen Nervenkostüm wiederum bessere Aussichten.

Teemischung für die Nerven

Getrocknete und zerkleinerte Melissenblätter, blühende Johanniskraut-Triebspitzen und Blätter von Walderdbeeren werden zu gleichen Teilen gemischt. Davon nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter siedendem Wasser. 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Bei angegriffenen Nerven trinkt man davon eine Zeit lang am besten 3 Tassen pro Tag. Den Tee kann man durchaus mit Honig etwas süßen. Gleichzeitig sollte man Nikotin, Alkohol und auch Kaffee so gut als möglich meiden, um die Wirkung der Kräuter nicht zu mindern. Melisse Blätter ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Walderdbeere Blatt ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Johanniskraut Blütenzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya