Ein Nachschlag in Teeform

7. Oktober 2016

Majoran und Eisenkraut bei trübem Gemüt

Der Begriff der Sünde wird im allgemeinen Sprachgebrauch äußerst ambivalent eingesetzt. Abgesehen davon, dass viele mit dem Wort und seiner eigentlichen Bedeutung wenig anfangen können, bezieht man ein eigenverantwortliches Vergehen höchstens auf eine auferlegte Diät. Und insofern ist und bleibt ein üppiger Nachschlag in Form von Zucker und Schlagobers eine gefährliche Verführung. Um dieser zu entgehen, möchte ich uns allen den Majoran (Origanum majorana) mitsamt dem Eisenkraut (Verbena officinalis) vor Augen stellen. Bei diesen Heilpflanzen handelt es sich um durchaus bekannte Gewächse, die einerseits etwas beitragen können, um unsere Verdauung zu unterstützen und andererseits den angeschlagenen Nerven zur Seite zu stehen. Wenn nun die Herbstnebel einzufallen beginnen und die Wolkendecke das vorhandene Tageslicht deutlich vermindert, so meldet sich bei nicht wenigen ein depressives Gemüt zur Stelle, das den Tagesverlauf erheblich beeinträchtigen kann. In diesem Falle ist es sicher nicht ratsam, die Hände in den Schoß zu legen, um sich dem persönlichen Schicksal zu überlassen. Diesmal möchte ich einen Tipp geben, der sich ausnahmsweise einmal auf die Zeit nach der jeweils eingenommenen Mahlzeit bezieht. Und ein Tee kann da sicher nicht schaden und ist schon gar keine Sünde.

Ein Tee gegen Depressionen

Die getrockneten und zerkleinerten Blätter von Majoran und Eisenkraut werden zu gleichen Teilen abgemischt. Davon nimmt man 2 Teelöffel voll und übergießt sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Bei depressiven Stimmungen und seelischer Niedergeschlagenheit empfiehlt es sich, diesen Tee mit etwas Honig zu süßen und nach den Mahlzeiten jeweils 1 Tasse schluckweise zu trinken. Majoran Zweiglein ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya Eisenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya