Fruchtige Gabe vom Strauch

13. September 2016

Holunderbeeren entsaften

In den Zeiten, wo man landauf und landab in den christlichen Gemeinden die Erntedankfeste feiert, werden die Kornähren und die verschiedenen Gartenfrüchte so richtig herausgeputzt und in äußerst zierenden Gebinden und Körben zur Schau gestellt. Sie sind dann eben ein Ausdruck des Dankes gegenüber dem Schöpfer, der mittels Mutter Natur für die Seinen sorgt. Eine Gabe, die wir in diesem Zusammenhang nicht übersehen sollten, ist die Holunderbeere (Sambucus nigra). Gewiss gilt es, sich da und dort zu beeilen, um die schwarzen Perlendolden auch wirklich nutzen zu können. Amsel, Drossel, Fink und Star sind nur allzu darauf erpicht, sich den Magen mit den Holunderfrüchten vollzuschlagen, um so jetzt bereits die Energie für den späten Herbst und den drauf folgenden Winter zu sammeln. In einer übertragenen Weise dürfen wir diesem Beispiel durchaus Folge leisten. Aber blicken wir zuvor auf die Vorteile, die der Holunderstrauch durch seine selbstbewusste Präsenz am Rande von Gärten, Scheunen und Wegen zu bieten hat. Im ausgehenden Frühjahr waren es bereits die Blüten, die schon frisch verwendet werden konnten. In getrockneter Form sind sie noch lange haltbar. Ein Tee, der mit dieser Droge aufgegossen wird, vermag die Immunkraft unserer Physis zu stärken. Daher sollte man vor dem Winter öfter einmal eine Schale davon trinken. In den Beeren, die momentan viel mehr von Interesse sind, stehen uns Vitamine, Mineralstoffe und andere wertvolle Substanzen zur Verfügung. Jedoch sollte man die Holunderfrüchte niemals roh genießen, da dies unangenehme Folgen für die Verdauung nach sich ziehen würde! Es steht jedoch nichts dagegen, diese zu entsaften. Dazu gibt es heute ein altes Hausrezept.

Saft vom Schwarzen Holunder

In einem großen Topf füllt man 2/3 des Inhalts mit reifen Holunderbeeren, wobei es genügt, die Fruchtrispen von den großen grünen Stängeln zu befreien. Zusätzlich werden Äpfel und Birnen kleingeschnitten und hinzugefügt. Dann das Ganze mit Wasser auffüllen und unter Umrühren 3 Minuten lang aufkochen lassen. Den Saft dann durch ein Sieb passieren, den Rest noch einmal mit etwas Wasser aufkochen und dem bereits aufgekochten Saft nach erneutem Seihen hinzufügen. Dann dem Saft pro Liter 100 bis 150 g Zucker beimengen, nochmals aufkochen und in sterilisierte Flaschen abfüllen. Dieser Holundersaft eignet sich sehr gut zum Verdünnen und stellt ein gesundes Produkt im eigenen Haushalt dar. Holunderbeeren Fruchtzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya