Küchengerecht aufbereiten

8. September 2016

Die Goldmelisse als frische Würze

Wenn wir darüber nachdenken, wie wir jemandem anlässlich eines Festes Freude bereiten können, so braucht dies oft verschlungene Gedankengänge, ehe wir zum sprichwörtlichen grünen Zweig gelangen. Was wir dabei leicht übersehen, ist die Tatsache, dass im eigenen Garten eine Reihe von Annehmlichkeiten dasteht, die nur darauf wartet, abgeholt zu werden, damit wir uns selbst als Beschenkte erfahren. Vielleicht gedeiht ja in dem einen oder anderen Beet die Goldmelisse (Monarda didyma), die manch einer womöglich gar nur als Ziergewächs im zurückliegenden Frühling ausgesät hat. Diese einst im fernen Amerika beheimatete Blume hat längst bei uns Heimatrecht erlangt. Daher wäre es schade, sich nicht näher mit dieser Gartenfreude auseinanderzusetzen. Denn in jenem schmucken Kraut bergen sich auch etliche Heilwirkungen, derer sich bereits die indigenen Völker in ihrem Ursprungsland bedienten. Die Goldmelisse kann die Nerven stärken. Sie unterstützt zudem Wundheilungsprozesse, hilft mit, vorhandenes Fieber zu senken und hat überdies einen positiven Einfluss auf den Magen- und Darmbereich. Um die zuletzt erwähnte Eigenschaft zur Entfaltung zu bringen, dürfen wir heute ruhig einmal einen Schwenk zur kulinarischen Aufbereitung der Heilkräuter machen. Denn genauso wie Leib und Seele eine Einheit sind, so sollte man das tägliche Essen und Trinken nicht von einer gesundheitsfördernden Lebensweise zu separieren versuchen, sondern vielmehr als einander ergänzende Wege zu verweben trachten. Und was liegt da näher, als Kräuter ganz einfach als Geschmacksverbesserer oder immer wiederkehrende Würze zu verwenden? Kaum einer wird jedoch in diesem Zusammenhang an die Goldmelisse denken. Aber das darf sich spätestens ab dem heutigen Tag ändern.

Blüten und Blätter als Beigabe

Von den Goldmelissenpflanzen kann man bis in den Herbst hinein frische Blätter abzupfen, um sie z. B. in der Diätküche als Gewürz zum Einsatz kommen zu lassen. Sie verleihen den Speisen nicht nur einen aromatischen Touch, sondern wirken gleichzeitig appetitanregend. Für eine leber- und gallengerechte Kost sind sie sehr zu empfehlen. Die Blüten eignen sich darüber hinaus bestens zum Garnieren von Desserts oder Salaten. Beide, also Blüten und Blätter, sollte man jeweils frisch erst vor dem Kredenzen hinzufügen und nicht mitkochen oder mitbraten lassen, damit sie ihre Wirkung besser entfalten können. Goldmelisse ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya