Wohltat einer Wurzel

7. September 2016

Der Beinwell macht die Haut geschmeidig

Bei Kräutern ist es oft wie bei den Menschen: schätzen wir diese rein aufgrund ihrer äußerlich sichtbaren Kriterien ein, werden wir ihnen meist gar nicht oder nur zu einem geringen Teil gerecht. Oft liegen die wahren Werte im Verborgenen. Ein Raublattgewächs möge uns dafür heute ein gutes Beispiel bieten. Der Beinwell (Symphytum officinale) ist eine häufig anzutreffende Pflanze, die bis zu 1 Meter an Wuchshöhe erreichen kann. An seinen großen lanzettförmigen Blättern, die rau behaart sind, ist der Beinwell relativ leicht zu erkennen. Die Blütezeit dieses Krautes währt von Mai bis September. So hat man also auch jetzt noch die Gelegenheit, die rotviolett oder ab und an auch rosa bis weiß gefärbten Blütenglocken des Beinwells am Wegrand zu entdecken. Zu den Inhaltsstoffen des bekannten Wiesenkrautes zählen hauptsächlich Allantoin, Gerb- und Schleimstoffe, weiters ätherische Öle und Asparagin. Diese sind vor allem in ihren Wurzeln gespeichert, die für das Auge das ganze Jahr über nicht sichtbar sind. Trotz seines jahrhundertelangen heilkundlichen Gebrauches werden mittlerweile nur speziell gezüchtete Sorten des Beinwells für pharmazeutische Zwecke herangezogen. Für rein äußerliche Anwendungen wie z. B. ein Kräuterbad kann man jedoch durchaus in traditioneller Weise vorgehen. Die Haut ist ein wertvolles Organ, das öfter Herausforderungen und Strapazen ausgesetzt ist, als wir das für gewöhnlich meinen. Und bald kommt wiederum die Zeit, wo wir uns mit dem Heizen in recht trockenen klimatischen Bereichen aufhalten, mit denen unsere Haut zurechtkommen muss. Gleich dem Erdboden, der bei Hitze und Trockenheit Risse bekommt, verliert ebenfalls unsere äußerste Schicht ihre Elastizität, sofern nicht vorbeugende oder begleitende Maßnahmen dies verhindern.

Beinwell-Bad

Von der getrockneten und zerkleinerten Wurzeldroge des Beinwells nimmt man eine Menge von 100 g und setzt diese 3 Stunden lang in 2 Liter kaltem Wasser an. Dann kurz erwärmen, jedoch nicht zum Kochen bringen. Danach noch einmal 20 Minuten ziehen lassen, ehe man den Ansatz abseiht und dem Badewasser beifügt. Ca. 15 Minuten lang in der Wanne bleiben. Eine derartig angerichtete Anwendung hat auf die Haut einen feuchtigkeitsspendenden und mildernden Effekt. Beinwell ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya