Den Sommer ein wenig festhalten

18. Juni 2016

Die Roten Rosen im Garten ernten

Wie wird der heurige Sommer wohl werden? Kalendermäßig steht sein Beginn ja noch aus und meteorologisch haben wir bisher auch nicht die Fülle an Sonne und warmen Tagen genießen können, wiewohl ich mir bewusst bin, dass dies unversehens ins Gegenteil umschlagen kann. Dann werden wir erneut über ein Zuviel an Hitze und Trockenheit klagen. Gott gäbe es, dass sich das nicht bewahrheitet. Und dennoch wird auch der nächste Herbst Einzug halten. Was wird dann vom Sommer noch übrig bleiben? Die Pracht der Rosen in den Gärten weiß wohl jeder zu schätzen. Viele sind zu Recht stolz auf das Ergebnis ihrer Pflege und präsentieren gerne den Besuchen das Blütenmeer auf so manchem Strauch. Doch bei den Rosen denkt für gewöhnlich in erster Linie jeder an Schmuck, Duft und Stacheln. Das soll uns aber nicht davon abhalten, ebenfalls den gesundheitlichen Wert der Gartenzier in unseren Blickwinkel zu nehmen. In den Wirkungen erweisen sich Rosen als schmerzlindernd und auch stuhltreibend. So kann man bei lästiger Verstopfung oder auch bei Kopfschmerzen auf sie zurückgreifen, um eine Besserung anzustreben. Der Sommer ist die beste Zeit, um die Blüten der roten Rosensorten zu pflücken. Und da wiederum ist es die Phase des Aufblühens der duftenden Schönheit. Bei schönem und wolkenfreiem Himmel werden die einzelnen Blättchen in einem Korb gesammelt, ohne sie zu drücken oder zu quetschen. An einem schattigen und luftigen Ort trocknet man die Ernte und bewahrt sie gut verschlossen auf. Wer fleißig war, kann dann im Herbst und Winter aus dem Vollen schöpfen. Letztendlich werden wir den Sommer, wie immer er auch geartet sein mag, nicht festhalten. Das ist, denke ich, auch nicht nötig, da jede Jahreszeit ihre schönen Seiten hat. Und dennoch darf vom heurigen Sommer etwas übrigbleiben. Ein Detail daraus dürfen die Rosenblüten der Roten Rosen darstellen, die auf mehrfache Weise verarbeitet und angewandt werden können.

Rosen-Blütenblätter nutzen

Mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießt man die Menge von einem gehäuften Teelöffel voll getrockneter Rosenblütenblätter. Zugedeckt ca. 15 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen. Mit ein wenig Bienenhonig anreichern, um die blutreinigende Wirkung dieses Getränks zu erhöhen. Andererseits lassen sich Rosenblüten in Rotwein aufkochen, um dieses Getränk dann zu sich zu nehmen und einen überanstrengten Körper zur Entspannung zu bringen. Selbst bei Zahnschmerzen kann man damit den Mund ausspülen, um ein wenig die Pein zu mindern. Rote Rose ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya