Schön und nützlich

6. Juni 2016

Die Bergflockenblume als Begleiter

Wenn wir die Menschen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben, im Geiste der Reihe nach durchgehen, dann gibt es ganz unterschiedliche Charaktere, mit denen wir auskommen müssen. Schließlich können wir uns die Mitarbeiter oder gar die Verwandten in den wenigsten Fällen aussuchen. Nun, um nicht ganz ins Negative abzugleiten, kennen wir in der Mehrzahl doch Leute, mit denen es sich recht unkompliziert umgehen und zusammenarbeiten lässt. Eine ganz einfach zu ziehende Pflanze, die uns im Garten über Jahre die Treue hält und weder leicht angerührt noch anspruchsvoll ist – um den Vergleich zu uns Erdenbürgern zu strapazieren – ist die Bergflockenblume (Centaurea montana). Wie man es an seiner Blüte leicht ablesen kann, steht dieses Gewächs in einer engen verwandtschaftlichen Beziehung zur Kornblume, die momentan gerade dabei ist, die Getreidefelder landauf, landab an ihren Rändern zu schmücken. Die Bergflockenblume ist ebenfalls wie die Kornblume ein Kraut, das ein geringes Maß an Bitterstoffen enthält. Für das Gesunderhalten des Körpers ist es von hoher Bedeutung, je neu mit der Nahrung diese Inhalte aufzunehmen. Die ganze Zellstruktur im gesamten Organismus wird in der Konfrontation mit Bitterstoffen schlanker und agiler. Das wiederum unterstützt die stete Einsatzbereitschaft des Immunsystems, das ja täglich auf viele Herausforderungen stößt. Nicht zuletzt braucht die Leber die pflanzlichen Bitterstoffe, um effizient arbeiten zu können. Und wir wissen doch alle aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass wir selber leichter für andere zu ertragen sind, wenn uns eine ausgeglichene und gut funktionierende Physis die nötige Gelassenheit vermittelt, mit der wir besonnen und freundlich auf so manche Problemlösung zusteuern können. Irgendwie strahlt die Bergflockenblume ihr unkompliziertes Wesen an ihre Umwelt aus. Daran dürfen wir ruhig partizipieren.

Tee aus blauen Blüten

Die Blütenblätter der Bergflockenblume lassen sich frisch oder auch getrocknet verwenden. Um einen Tee damit aufzugießen, nimmt man 2 Teelöffel davon und überbrüht sie mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Noch 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Um die Leber und das Gemüt zu stärken, kann man für eine Dauer bis zu 6 Wochen jeweils in der Früh eine Tasse davon trinken. Bergflockenblume ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya