Eine Gartenblume als Unterstützung

3. Juni 2016

Die Resede wirkt Krämpfen entgegen

Von Zeit zu Zeit gehe ich bei einem meiner Besuche in der Bundeshauptstadt ganz gerne durch die Gassen der Innenstadt und blicke während verbleibender Minuten der Muße dann bewusst in die Schaufenster der Antiquitätenläden. Ohne der dahinter befindlichen Kostbarkeiten mangels nötigen Geldes habhaft werden zu können, genügt es mir, mich über die Kunstwerke aus vergangenen Epochen zu freuen. Im Bereich der Gartenpflanzen gibt es ebenfalls „Antiquitäten“. Es handelt sich hierbei um Raritäten, die vor etlichen Dezennien noch vor den Häusern eine Zierde und Augenweide darstellten, heute aber kaum mehr angesät werden. Die Garten-Resede (Reseda odorata), die auch Wohlriechende Reseda genannt wird, zählt gewiss zu diesen Raritäten. Der Duft, wunderbar süß und köstlich durchdringend, stößt das Gemüt auf eine angenehme Weise an, beruhigt gleichzeitig und heilt. Das kommt offenkundig in der Pflanze gleich zweimal zum Vorschein: in der Wirkung und im Namen. Im Lateinischen bedeutet das Wort „resedare“ so viel wie heilende Ruhe finden. Wenn ich eingangs schon über Antiquitäten geschrieben habe, soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass die Resede bereits bei den alten Ägyptern hoch im Kurs stand. Aufgrund des angenehmen Duftes, der den Blüten des Krautes entströmt, band man ganze Büschel der Reseden zusammen, um sie als Beigabe in die Grabkammern zu legen und den Toten gleichsam mit auf ihre Reise ins Jenseits zu geben. Wir selbst dürfen heute noch das Kraut verwenden, um für uns als Lebende eine Wohltat in Anspruch zu nehmen, die von dieser Gartenblume ausgeht. Gerade dann, wenn Krämpfe einem die Nachtruhe zunichte machen oder einen jäh in schmerzvolle Zustände versetzen, ist es gut, auf die Resede zurückzugreifen, vorausgesetzt, sie steht in unmittelbarer Umgebung im eigenen Garten.

Wadenkrämpfen entgegenwirken

Vor dem Schlafengehen wird Folgendes durchgeführt: Das frische blühende Resedenkraut zu allererst fein säuberlich kleinschneiden. Davon nimmt man dann ca. 7 gehäufte Esslöffel voll und übergießt diese Menge mit 3 Liter kochendem Wasser. ½ Stunde lang ziehen lassen und ohne das Kraut abzuseihen, darin die Füße baden (ev. vorher noch mit etwas kaltem Wasser temperieren). Zusätzlich bezieht man die Waden mitein, indem man die krautige Flüssigkeit von den Knöcheln bis hinauf über die Knie auf der Haut verreibt. Danach abtrocknen und zu Bett gehen. Reseda ⓒ Grafik von Prof. Emil Jaksch, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya