Erfrischendes auf der Haut spüren

18. Mai 2016

Nütze dazu den Borretsch

Mit dem Begriff einer kalten Dusche verbinden wir eher unangenehme Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen durften. Eine Abfuhr im Zuge einer Bewerbung, eine Zurechtweisung lautstarker Art oder ähnliches kann uns jeweils sprichwörtlich kalt über den Rücken laufen. Etwas Erfrischendes in Anspruch zu nehmen, lässt hingegen das Lächeln erneut auf die Lippen zurückkehren, wenn wir uns in heiße Zeiten hineinversetzen, die durchaus darauf angelegt sind, Erquickungen dieser Art anzustreben. Eine naturheilkundliche Variante dessen sei heute hier angeführt. In vielen Kräutergärten blüht jedes Jahr der Borretsch (Borago officinalis). Das schätzen vor allem unsere fleißigen Honigbienen, die für ihre Honigstöcke Nachschub an Nektar und Pollen brauchen. Doch für uns Menschen steht das herrlich blühende Raublattgewächs ebenfalls zu Diensten. Der Borretsch weist eine reizmindernde, stoffwechselanregende und nervenstärkende Wirkung auf. Mit Ausnahme der Wurzel lässt sich das gesamte blühende Kraut verarbeiten. Am besten nimmt man es immer frisch, denn getrocknet verliert das Gurkenkraut, wie der Borretsch auch vielerorts gern genannt wird, seinen brauchbaren Wert. Hat jemand schon Erfahrung mit dem Borretsch im Garten, so weiß er, dass sich dieses ursprünglich mediterrane Nutzkraut von selbst aussäen und im nächsten Frühjahr wieder neu anwachsen kann. Darum verwenden ihn viele Biobauern gern als Begrünung und Bodenlockerer zwischen Wein- und Obstkulturen. Um nun die Haut und den ganzen Körper zu erfrischen, muss man nicht unbedingt zu Eiswürfeln oder Frostbeutel greifen. Es geht auch dezenter mithilfe eines äußerlich angewandten Tees.

Borretschkraut heiß aufgegossen

Mit dem frischen Borretschkraut kann man im herkömmlichen Heißaufgussverfahren einen Tee anrichten, der für eine hautstärkende Anwendung tauglich ist. Obwohl man ihn dabei gleich ziemlich warm verwenden soll, erweisen sich damit durchgeführte Gesichts- und Körperwaschungen als überaus erfrischend. Zudem hat diese Methode eine festigende Wirkung auf unsere Nerven, die aufgrund einer Überforderung womöglich angespannt oder gar geschwächt sind. Borretschzweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya