Für einen klaren Geist

15. Mai 2016

Mit Tausendguldenkraut unterstützen

Komm, Heiliger Geist! – so ruft es die heute in den Gotteshäusern versammelte Kirche weltweit noch einmal aus, um den Beistand von oben zu erflehen. Und in der Tat brauchen wir die göttliche Kraft, um für die Menschen und für die ganze Welt heilvolle Entscheidungen treffen zu können. Wir dürfen jedoch ruhig auch unsere Sinne schärfen, damit wir alles, was sich vollzieht, ebenso gut wahrnehmen können. Es gibt ein Kraut von anmutiger Gestalt, das die Nähe der Wälder auf Schlägen und Lichtungen liebt und im Sommer zartrosa Blüten tragen wird. Was dem Auge schmeichelt, das erweist sich aber als äußerst bittere Angelegenheit, sobald unsere Geschmacksnerven mit dem Tausendguldenkraut (Centaurum erythraea) z. B. in Form eines daraus aufgegossenen Tees in Berührung kommen. Diese Empfindung weist uns untrüglich auf die Pflanzenfamilie hin, der die kleine Schönheit angehört. Das hübsch blühende Kraut ist nämlich Mitglied der Enziangewächse. Es kommt bis zu einer Seehöhe von 1500 Metern vor und erklimmt nicht so extreme Lagen wie etwa der Gelbe Enzian. Für Heilzwecke verwendet man vor allem das blühende Kraut, das vorsichtig getrocknet und gut eingelagert wird. Wer dem Tausendguldenkraut jedoch in der freien Natur begegnet, der sollte es an Ort und Stelle stehen lassen, um nicht seinen Bestand zu gefährden. Viel besser ist es, auf jene Ware zurückzugreifen, die in den Apotheken und im Fachhandel angeboten wird. Zudem gibt es auch eigens für den Garten gezüchtete Sorten, die dann ohne schlechtes Gewissen für den eigenen Gebrauch verwendet werden können. Kräuterfreaks helfen einem sicher weiter, wenn man jetzt im Frühjahr die eigene Gartenflora damit bereichern möchte. Das Tausendguldenkraut hilft vor allem dem Magen, den Gefäßen und nicht zuletzt dem Gedächtnis auf die Sprünge, wenn dieses womöglich erschwert „anspringt“.

Zubereitung des Tausendguldenkraut-Tees

Gleich vorweg: der Tee schmeckt ziemlich bitter! Wenn man lediglich dieses Kraut wählt, nimmt man von den getrockneten und zerkleinerten Teilen 1 Teelöffel voll und gibt ihn am Abend in 1/2 Liter kaltes Wasser. Bis zum nächsten Morgen darin ziehen lassen und dann abseihen. Vor den Mahlzeiten jeweils eine Tasse davon trinken. Nicht extra anwärmen. Das tut dem Magen gut und schärft vor allem auch den Geist bei hohen Herausforderungen. Tausendguldenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya