Um den Schlaf wiederzufinden

8. März 2016

Mit der Weide auf die Suche begeben

Jetzt geht es bald Schlag auf Schlag, dass ein Gewächs um das andere unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aus dem Boden sprießt so manch verheißungsvolles Grün, und an den Zweigen verändert sich ebenfalls Tag um Tag die Gestalt der bis jetzt noch fest verschlossenen Knospen. Gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Palmsonntag haben sich in den milden Regionen des Flachlandes viele schon mit einem Vorrat an Palmkätzchen eingedeckt, um für das Fest gerüstet zu sein. Und somit sind wir bei den Weiden (Salix) gelandet, die in jedem Frühling ein Zeichen der Hoffnung und des Aufbruchs darstellen. Gewiss zählen Weiden aufgrund ihres Wuchses nicht zu jener Art von Bäumen, die durch ihre Kolossalität einen tiefen Eindruck bei uns Menschen hinterlassen würden. Jedoch ist das noch lange kein Grund, ihnen deswegen ihre heilkräftige Wirkung abzusprechen. Die Stärke der bach- und flussufersäumenden Pflanzen besteht vielmehr in ihrer Fähigkeit, nach einem Rückschnitt immer wieder von neuem Triebe zu bilden, die ihnen das Überleben sichern. Die Salizylsäureverbindungen, die sich in allen Teilen der verschiedenen Weidenarten befinden, helfen mit, um einen Heilungsprozess zu forcieren bzw. das Schmerzempfinden so mancher Leidgeprüften zu verringern. Darüber hinaus strahlt die Weide auch beruhigend auf uns Menschen aus, was ebenfalls seinen Grund in den besagten Inhaltsstoffen hat. Was nicht verwundert, ist der Umstand, dass viele von uns einen seichteren Schlaf haben, wenn die Jahreszeiten wechseln. Gewiss tragen die rasch aufeinander folgenden Wärme- und Kälteperioden des Wetters das Ihre dazu bei. Um für die nächtliche Erholungsphase, die durch einen guten Schlaf gewährleistet wird, eine naturgemäße Unterstützung zu finden, darf man sich ruhig an die Weiden wenden, die nun besonders stark sind, bevor sie ihr Blätterwerk ausbilden.

Tee aus Weidenrinde:

Von fingerdicken Ästchen der Weiden geschälte und getrocknete Rinde wird fein säuberlich zerkleinert. 1 vollen Esslöffel davon übergießt man mit 1/4 Liter kaltem Wasser. 3 Stunden stehen lassen und dann kurz aufkochen. Abschließend 15 Minuten lang ziehen lassen und abseihen. Um gezielt den Schlaf damit zu unterstützen, sollte man diesen Tee 1 Stunde vor dem Zubettgehen schluckweise trinken. Es ist nicht nötig, ihn zu süßen. Er hilft übrigens auch als begleitender Trank bei schmerzvollem Rheumaleiden. Weidenkätzchen und Blüten ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya