Lindernde Gabe an den Körper

9. März 2016

Die Dach-Hauswurz und das Fieber

Bei all unseren Begabungen und Leistungen sind wir Erdenbürger doch recht fragile Existenzen. Aufgrund unserer überaus langen zivilisierten Lebensweise brauchen wir zumindest ein bergendes Dach über dem Kopf, vier Wände um uns herum und eine Wärmequelle in Form einer Heizung, um unbeschadet den Winter auf unseren Breitengraden überstehen zu können. Wie stark sind da im Gegensatz zu uns so viele Tiere in freier Wildbahn bzw. die eine oder andere Pflanze vor der Haustür. Die Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) verdient in dieser Hinsicht unseren vollen Respekt. Auf Dachziegeln oder auf einer Steinmauer trotzt sie nicht nur der Eiseskälte, dem Wind und dem Regen; Sonne und Hitze können ihr anscheinend genauso wenig anhaben, obwohl ihre Wurzeln lediglich dem Verhaftet-Bleiben am jeweiligen Untergrund dienen. Sicherlich verdankt sie dieses stählerne Durchhalten dem Aufbau ihrer Blätter, der sich allein schon vom Familiennamen der Gattung „Dickblattgewächse, der sie angehört, ablesen lässt. Unsere Vorfahren haben ja schon manch wohltuende Erfahrung im Zusammenhang mit der Hauswurz gesammelt. Ich selbst kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Mutter mir als Kind auf einen Finger, der einen Blutschwamm trug, immer wieder den Saft von Dach-Hauswurz-Blättern träufelte, um diesen erfolgreich zum Schrumpfen zu bringen. Heute geht es mir jedoch um deren Verwendung bei den kräfteraubenden Fieberperioden, die wir z. B. bei einem grippalen Infekt durchleben müssen. Da ist es in erster Linie einmal wichtig, kompromisslos im Bett zu bleiben und die ganze Sache auszukurieren. Und das Trinken von Flüssigkeit, die am besten aus Kräutertees verschiedenster Art besteht, sollte ebenso konsequent beachtet werden. Mit der Dach-Hauswurz kann man eine weitere Anwendung umsetzen, die einem das Fieber besser in den Griff bekommen lässt.

Fieberzustände begleiten:

Bei anhaltendem Fieber besteht die Möglichkeit einer kühlenden Maßnahme, indem man frisch zerquetschte Blätter der Dach-Hauswurz auf die Stirn der überhitzten Patienten legt. Zusätzlich kann man den Geplagten auch einen Tee verabreichen. Dazu nimmt man 1 Esslöffel voller zerquetschter Blätter der Hauswurz und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Über den Tag verteilt trinkt man in dieser Zeit der Erkrankung am besten 2 bis 3 Tassen davon. Dach-Hauswurz ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya