Die Winterspeicher wieder öffnen

6. März 2016

Dabei die Alantwurzel entdecken

Imposante Bauwerke aus dem Mittelalter, wie sie durch Burgen oder Stadtmauern bis in die Gegenwart erhalten blieben, sind heute vor allem ein Magnet für den Tagestourismus, von dem viele Regionen unserer Heimat bei dementsprechender Besucheranzahl durchaus wirtschaftlichen Profit ernten können. Wenn heute der Alant (Inula helenium) im Spalier der täglich präsentierten Heilgewächse einen Schritt nach vorne tut, so deswegen, weil er ein verlässlicher Partner des Menschen ist, um dessen physische Wehrhaftigkeit zu unterstützen. Daran erinnern mich eben die dicken Mauern unserer Vorfahren, die der Verteidigung dienten. Der Alant war auch schon vor Jahrhunderten im Fernen Osten als Heilkraut von Bedeutung. Aus diesen Epochen existieren Überlieferungen, die besagen, dass der mannshohe Korbblütler das Blut in Bewegung bringt und alle Arten von Stauungen behebt. In gleicher Weise soll er hartnäckigen Schleim lösen. In unserer Heiltradition wiederum billigt man dem Alant vor allem hautstärkende Effekte zu. Will man einen Tee zubereiten, verwendet man in erster Linie die Wurzel des Gewächses, die bereits im vergangenen Herbst ausgegraben, gereinigt und vor dem Lagern sorgfältig getrocknet wurde. Und so versteht es sich quasi von selbst, dass dies nur im Kaltansatz, wie anschließend beschrieben, durchgeführt werden sollte. Geht es nun dem Frühjahr zu, dann gibt es einen weiteren Nutzen des Alants. Im gegenwärtigen Monat März und im darauffolgenden April ist es ratsam, einen Teil der in der Erde des Winters verbliebenen Wurzeln auszugraben und sie sorgfältig zu reinigen. Gekocht dienen jene Pflanzenteile nämlich als Gemüse, dessen Genuss vor allem aufgrund seines leichtverdaulichen Inulins Diabetikern zugute kommt. Selbstverständlich lassen sich Alantwurzeln, die auf diese Weise zubereitet werden, auch mit anderem Grün aus dem Garten kombinieren.

Alantwurzel-Tee kalt ansetzen:

Von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel nimmt man eine Menge von 2 gehäuften Teelöffeln und setzt sie in 1/4 Liter kaltem Wasser 3 Stunden lang an. Dann erwärmt man das Ganze, ohne es jedoch zu kochen. Hierauf 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Um die Immunkräfte zu stärken, ist es sinnvoll, 3 Wochen lang jeweils in der Früh und am Abend eine Tasse davon zu trinken. Alant ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya