Nachtruhe auch für Drüsen

10. Dezember 2015

Mit dem Labkraut den Schweiß mindern

Nach einem Sommer wie dem diesjährigen tut es vielleicht vielen von uns ganz gut, wieder einmal kühlere Zeiten erleben zu dürfen. Gerade in städtisch verbautem Gebiet kommt es innerhalb der berüchtigten Hitzeperioden auch den Nächtens kaum zu einer spürbaren Abkühlung. Verantwortlich dafür sind der aufgeheizte Beton und der warme Asphalt auf den Straßen, die mehrstöckige Bauten quasi zu einem richtigen Brutkasten machen können. Auf den Sommer freut sich hingegen alljährlich das Echte Labkraut (Galium verum). Auf den Wiesen und Feldrainen streckt es sich förmlich der Sonne entgegen, nicht ohne dankbar zu sein für andere Gewächse in der nächsten Umgebung, an denen es sich abstützen und hochranken kann. Das Labkraut ist nämlich von sehr graziler Statur. Sobald ich dieses liebenswerte und honiggleich duftende Kraut in der Natur beim Spazierengehen entdecke, so sinniere ich über die Tugend der Einfühlsamkeit, die gerade in seinen feinziselierten Trieben und Blüten bildlich zum Ausdruck kommt. Und in Wahrheit wirken die Inhaltsstoffe des Labkrautes stärkend und wohltuend auf sämtliche Drüsen unseres Organismus. Daran darf man ruhig auch denken, wenn man Probleme mit dem nächtlichen Schwitzen hat. Denn der für den Kreislauf so notwendige Schweiß wird nirgend woanders produziert als eben in den dafür vom Schöpfer vorgesehenen Drüsen, die in unserer Hautschicht sitzen. In der kalten Jahreszeit kann es leider ebenso vorkommen, dass der Nachtschweiß ein Problem bleibt, vor allem dann, wenn man in geheizten Räumen die Nachtruhe verbringt. Dagegen lässt sich jedoch mithilfe des Echten Labkrautes etwas unternehmen.

Labkraut mit Salbei kombinieren:

Von getrockneten Triebspitzen und Blüten, die zuvor zerkleinert wurden, nimmt man 2 Esslöffel voll und vermischt sie mit 2 Esslöffeln ebenso beschaffenen Salbeiblättern. Diese Mischung wird nun mit 1 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen und auskühlen lassen. Kurz vor dem Schlafengehen kann man den gesamten Körper damit einreiben. Nicht nachtrocknen, sondern von selbst einziehen lassen. Morgens nach dem Aufwachen erneut durchführen. Der hier geschilderte Aufguss wird noch um eine Spur wirksamer, indem man ihm 1 Esslöffel Wein- oder Apfelessig beifügt. Labkraut Gelbes ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya