Für den Hausgebrauch

4. November 2015

Schlehen gibt es in Hülle und Fülle

Beim Einkaufen in den Supermärkten möchte man auf qualitätsvolle Produkte zurückgreifen, die einerseits gut geprüft und kontrolliert sind sowie andererseits so verpackt sind, dass das Transportieren derselben ein leichtes Unterfangen darstellt. Zu Hause angekommen, ist es dann oft eine Plage, das schützende Material aus Plastik loszulösen, um in den Genuss des Erworbenen zu gelangen. Und Mist macht es obendrein. Beim Gang über die Felder wird man an den Schlehensträuchern, die vielerorts die Wege säumen, Derartiges nicht bemerken. Im Gegenteil, frisch und mit einem stahlblauen Schimmer überzogen, lachen uns die großkernigen Früchte in einer Fülle an, die in den Jahren zuvor nicht so gegeben war. Man kann also direkt von Natur pur sprechen, begegnet man diesem Angebot, das überdies mit keinerlei Schmälerung des Brieftascherls verbunden ist. Ähnlich verhält es sich ja obendrein bei den Hagebutten, die imstande sind, unserem physischen Immunsystem neue Schubkraft zukommen zu lassen. Wie bei den roten Hetscherln so ist es auch bei den dunkelblauen Schlehen von Vorteil, dass noch ein Akteur auf den Plan tritt, um die Früchte auch wirklich gut verwerten zu können: der Frost. Da sich dieser ja schon mancherorts die Nacht über eingestellt hat, dürfte es also kein Problem mehr sein, die Schlehen zu ernten und für den Rest des Jahres aufzubereiten. Immerhin ist es nicht das Schlechteste, für den eigenen Hausgebrauch auch Hausgemachtes zu genießen und für das Wohlbefinden sinn- und maßvoll einzusetzen.

Wohlschmeckender Likör:

250 g Schlehenfrüchte, die bereits vom Frost „gebrannt“ wurden, werden fein säuberlich verlesen und gewaschen. Dann in eine Flasche füllen, die man mit 1 Liter gutem Obstbrand aufgießt. 8 Tage lang im Dunkeln stehen lassen und dann filtrieren. Zum so gewonnenen Fruchtansatz wird noch 1 Liter Wasser hinzugefügt, das man zuvor mit 250 g Zucker 15 Minuten lang aufkochen und abkühlen ließ. Den fertig hergestellten Likör nun in Flaschen füllen und am besten mit einer Vanilleschote anreichern. Durchaus vor dem Genießen ein halbes Jahr lang lagern. Gerade bei Völlegefühl im Magen einen Schluck voll trinken. Schlehenfrüchtezweig ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya