Die Haut abziehen

3. November 2015

Und bei Walnüssen weiter verwenden

Vielen liegt es sicherlich ferne, sich zu wünschen eine Schlange zu sein. Wenngleich manch andere aufgrund eines vermeintlichen oder offenkundigen ambivalenten Umgangs mit der Wahrheit diesen tierischen Titel für Mitmenschen parat haben, empfindet ein sehr großer Teil unserer Zeitgenossen die langgezogenen Reptilien als abstoßend. Doch in Bezug auf die Verjüngung der Haut haben sie uns einiges voraus. Wenn nun die abgefallenen Walnüsse (Juglans regia) bereits geerntet und getrocknet wurden, so kann man in den Stuben und Küchen ein alljährlich wiederkehrendes Knacken hören. Die Kerne der heurigen Ernte werden aus den harten Schalen ausgelöst, um sie später griffbereit zu haben. Solange es noch frische Nüsse gibt, kann man die Haut, welche die weiße Fruchtsubtanz umgibt und Bitterstoffe enthält, noch ganz gut abziehen. Normalerweise wird diese dann entsorgt und weggeschmissen. Das muss aber nicht der Fall sein. Viel besser ist es da schon, dieses liebevoll losgelöste Nussmaterial zu trocknen und in einem verschlossenen Glas aufzubewahren. Es können nämlich Situationen entstehen, in denen dann dieser Vorrat von großem Nutzen sein kann. In der freien Natur bleibt die alte Schutzschicht der Schlangen nach dem Häuten einfach liegen. Und das ist auch gut so. Die Walnusshaut verbinden wir jedoch mit den Freuden des Herbstes, die auch in manches körperliche Leid das Jahr über hineinstrahlen mögen. Die Bitterhaut frischer Nüsse kann durchaus dazu einen Beitrag liefern.

Begleitender Nusshaut-Tee:

Nachdem man von frischen Nusskernen die Haut abgezogen hat, lässt man diese langsam in der Nähe einer Heizung trocknen. Um später damit einen Tee herzustellen, nimmt man 2 Teelöffel davon, die man mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießt. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und hernach abseihen. Am Morgen und am Abend kann man als begleitende Maßnahme jeweils eine Schale davon trinken, wenn man ein Leberleiden hat, die Lymphdrüsen angeschwollen sind oder Diabetes gehändelt werden muss. Walnuss ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya