Frisch vom Strauch

9. Oktober 2015

Hagebutten als Saftlieferant

Voll Freude blicken die Winzer dem heurigen Weinjahrgang entgegen. Als geborener Südländer trägt der Weinstock grundsätzlich die Befähigung mit sich, heiße Sommer gut zu überdauern. Gewiss darf auch das rechte Maß an Niederschlägen und taunassen Nächten nicht fehlen. Aber im Handumdrehen wird wiederum Martini sein, um dem Herrgott für den jungen Wein zu danken und denselben zu segnen. Ein guter Jahrgang dürfte auch auf den Wildrosensträuchern zu ernten sein. Ganz im Gegensatz zu den Trauben sollte man aber die Hagebutten nicht unbedingt in den tiefen Keller tragen, um sie einem Gärprozess zu überlassen. Da ist es schon besser, die so genannten Hetscherl auf die seit langem überlieferten Weisen zu verarbeiten. Gar wenige denken dabei aber an den Saft, der neben Marmelade und Likör ebenfalls mithilfe der Hagebutten zu gewinnen ist. Gerade deswegen, weil eben heuer eine Fülle an Früchten die Zweige der Heckenrosen beschwert, dürfen wir uns ruhig der Gaben der Schöpfung bedienen, um damit den Körper für die kommenden winterlichen Herausforderungen zu unterstützen. In kleinen Rationen kann diese Fruchtflüssigkeit eingenommen werden, nicht aber um den Durst zu stillen, sondern vielmehr, den täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralsalzen parat zu haben und auf diese Weise den Organismus gegen Keime und Infekte jeglicher Art zu wappnen. An den Presssaft kann man ganz leicht gelangen. Frisch geerntete Hagebutten werden säuberlich gereinigt und dann abends mit lauwarmem Wasser angefeuchtet. Über Nacht stehen lassen und am Morgen auspressen bzw. entsaften. Die gewonnene Flüssigkeit am selben Tag noch aufbrauchen.

Herbstkur mit Hetscherl-Saft:

Um die Abwehrkräfte des Körpers zu unterstützen, kann man 4 bis 6 Wochen lang morgens und abends je 1 Esslöffel des frischen Presssaftes, der aus Hagebutten gewonnen wird, einnehmen. Kindern hilft die Durchführung dieser Maßnahme zudem, um besser mit schulischen Anforderungen zurechtzukommen. Jedoch reicht hier je nach Alter die Menge 1 Teelöffels in oben angegebener Häufigkeit. Hagebutte ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya