Mit royalen Referenzen

10. September 2015

Die Königskerze als Dienerin der Haut

Massenware als Diskontangebot oder teures Produkt als Luxusartikel? In Zeiten wie den unsrigen wird der Euro lieber zweimal umgedreht, ehe er den Besitzer verlässt. Manches ist eben nicht mehr so leicht erschwinglich. Andererseits bewahrheitet sich leider sehr oft die Redewendung, der zufolge all jene, die billig kaufen früher oder später doppelt kaufen. Wie auch immer: die Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum) steht z. B. so lange außerhalb dieser Bewertung, so lange sie nicht verarbeitet oder gar vermarktet wird. Sie hat ja seit jeher äußerst gute Referenzen. Die heilige Hildegard von Bingen hielt in ihrem Werk „Physica“ Folgendes über die Wollblume, wie diese erhabene Pflanze auch genannt wird, fest: „Die Königskerze ist warm und trocken und etwas kalt. Und wer ein schwaches und trauriges Herz hat, soll Königskerze ohne andere Kräuter mit Fleisch oder Fischen oder Küchlein kochen und oft essen, und sie stärkt und erfreut sein Herz.“ Immer wieder taucht die Königskerze in der mittelalterlichen sowie in der neuzeitlichen Literatur auf. Jacobus Theodorus Tabernaemontanus weiß auch schon um die schleimlösende Wirkung der Wollblume bei entzündeten und verlegten Atemwegen. Ein Aspekt sollte ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Es geht dabei um unsere Haut. So leicht greift man in den Regalen der Drogeriemärkte nach Cremen und Lotionen, die durchaus ihren pflegenden Wert besitzen. Wenn wir uns jedoch immer mehr darauf besinnen, den Körper in all seinen Anliegen direkt aus der Natur zu versorgen und mit dem Zutun der eigenen Hände etwas Wohltuendes zuzubereiten, dann darf in diesem Sinne auch die Königskerze zum Zug kommen. Da und dort gibt es noch blühende Exemplare davon.

Pflegemittel Königsöl:

Von den Großblütigen Königskerzen (Verbascum densiflorum bzw. thapsiforme) pflückt man eine Hand voll frischer Blüten ab. Diese werden vorsichtig in eine leere Flasche gegeben, die man danach mit 100 g kaltgepresstem Olivenöl auffüllt. 4 Wochen lang ins Freie an einen sonnigen Platz stellen und jeden Tag einmal gründlich durchschütteln. Selbstverständlich bleibt das Gefäß während dieser Frist verschlossen. Danach abseihen und kühl im Dunkeln lagern. Das Endergebnis stellt ein vorzügliches Hautpflegemittel dar. Dieser Königskerzenblüten-Ölauszug und eine Königssalbe sind auch – mit viel Liebe händisch zubereitet – im Kräuterpfarrer-Zentrum in Karlstein erhältlich (Tel-Nr. 02844/7070-DW 11 od. 31 bzw. E-Mail: bestellung@kraeuterpfarrer.at). Königskerze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya