Stauungen lösen und Vitamine spenden

2. Juni 2015

Gartenkerbel als Regulator

Der Verkehrsfunk in den verschiedenen Radiomedien ist ein wahrer Segen! Danke für Eure Mitarbeit hinter den Mikrofonen in den Studios! Durch die Arbeit der Moderatoren wurde schon so manches Unglück verhindert und die Berechnung des Reisezeit-Managements verbessert. Manchmal lässt es sich aber nicht verhindern, dass man in einen Stau gerät und einfach warten muss. Da könnte man die Zeit nützen, ohne sich zu ärgern und nach den Pflanzen am Rand der Straße Ausschau halten, wobei man vielleicht den Wiesenkerbel entdecken kann. Der Bruder Leib hat gegenüber dem Straßenverkehr den Vorteil, dass er von Haus aus den Stoffwechsel, den Blutfluss und den Wasserhaushalt gut im Griff hat. Das bliebe auch so, wenn nicht von außen die eine oder andere Herausforderung dem Organismus auferlegt werden würde, die eben infolge einer ungesunden Ernährung, eines beständigen Mangels an Bewegung und des allseits bekannten Arbeitsstresses das beschriebene Gleichgewicht in Frage stellt. Auf den Wiesen können wir also die wilde Form des Kerbels entdecken, der jetzt schon von weißen Doldenblüten bekrönt aus sich aufmerksam macht. Unsere Vorfahren sind an diesem Kraut natürlich nicht achtlos vorübergegangen. Wie bei so mancher Wildtierart kam es auch hierbei im Laufe der Jahrtausende zu einer „Zähmung“ der Pflanze, die heutzutage sehr gerne als Gartenkerbel (Anthriscus cerefolium var. verefolium) auf den Beeten der Kräuterfreunde Heimatrecht genießt. Im Hinblick auf den Austausch der wichtigen Stoffe zwischen den einzelnen Zellen und Organen und auf die Reinerhaltung des lebensnotwendigen Blutes leistet nämlich dieses Gewürzkraut seine verlässlichen Dienste. Da der Kümmel und der Fenchel diesem Gewächs in der Popularität nur allzu oft den Rang nehmen, vergessen viele auf die Wirkung dieses grünen Freundes, der am besten ganz frisch verarbeitet wird.

Ein Tee und ein Aufstrich:

Um im Körper überschüssige Wasseransammlungen abzuführen oder Stauungen im Unterleib zu lösen, empfiehlt es sich, eine Zeit lang einen Tee aus frischem Gartenkerbelkraut zu trinken. Dazu nimmt man eine Menge von 2 Teelöffeln des zerkleinerten blühenden Krautes und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Oder man bereitet sich eine gesunde Jause mithilfe des berühmten Topfenkäses, den man mit Schnittlauch und vor allem mit dem Grün des Gartenkerbels garniert. Kerbel oder Gartenkerbel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya