Zwischen Kopf und Leber vermitteln

13. Mai 2015

Gänseblümchen sind erfolgreiche Diplomaten

Da greift man sich doch auf den Kopf! – In der Regel möchte man damit zum Ausdruck bringen, dass jemand ohne sichtbaren Verstand handelt. Oder es sind physische Schmerzen, die einen die Hände vermehrt Richtung Haupt und Gesicht wandern lassen. In der Tat können Kopfschmerzen ihre äußerst negativen Auswirkungen auf die Gestaltung eines ganzen Tages haben. Fragen wir aber nach den Ursachen, dann dürfen wir einige Etagen tiefer gehen. Bevor wir das tun, soll unser Blick auf die Wiese geschwenkt werden, wo ein Kraut wächst, das vor allem quasi aus Kopf besteht. Der Grund hierfür liegt natürlich in unserer visuellen Wahrnehmung. Denn die Blätter des Gänseblümchens (Bellis perennis) fallen den Augen inmitten der vielen Gräser und anderen Pflanzen ja kaum auf. Seine Blütenköpfe jedoch geben uns ein eindeutiges Signal seines Vorhandenseins. Den Anregungen der so genannten Signaturenlehre folgend, dürfen wir ruhig den Schluss ziehen, dass ein Heilkraut mit einem großen (Blüten-)Kopf höchstwahrscheinlich Wirkstoffe in sich trägt, die dem menschlichen Haupt gut tun. Bei Kopfschmerzen, die zu einem Großteil lediglich ein Symptom darstellen, darf man sich also fragen, wo denn die eigentlichen Ursachen für den misslichen Umstand liegen. Manchmal ist die Leber dafür verantwortlich, dass vermehrt Kopfweh auftritt. Sollte jemand einmal über seinen eigenen Durst hinaus getrunken haben, so hat das im Zusammenhang mit alkoholischen Getränken wohl seine eindeutige Ursache. Dennoch gibt es zudem viele andere Gründe, warum die Leber beeinträchtigt oder geschwächt ist. In jedem Fall sollte man zwischen dem inneren Organ und dem Kopf in einer guten Weise vermitteln, bevor einem der Kopf zu „platzen“ droht. Und somit landen wir wiederum beim Gänseblümchen, das der Leber gut tut und die Steuerungszentrale unseres Leibes wiederum klarer sehen und denken lässt.

Frische Gänseblümchen aufgießen:

Unermüdlich blühen Gänseblümchen fast das ganze Jahr über. So kann man gleich nach dem Abzupfen der Blüten sowie der Blätter diese unter fließendem Wasser reinigen und ein wenig zerkleinern. Einen vollen Esslöffel davon übergießt man mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt beides zusammen 15 Minuten lang zugedeckt ziehen. Nach dem Abseihen schluckweise trinken, am besten in der Früh und am Abend, pro Monat 1 Woche lang. Das hilft mit, Kopfschmerzen zu lindern, die ihren Grund in einer Dysfunktion der Leber haben. Gänseblümchen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya