Am besten mit Löwenzahn
Undank ist der Welten Lohn! – Anerkennung ist in der Tat öfter als notwendig Mangelware. Bevor ich aber zu viel Wind mache, der den einen oder anderen zum Trübsal-Blasen veranlassen könnte, hebe ich lieber die Intention hervor, die uns allen am Herzen liegen sollte. Man kann unseren Organismus ruhig mit einem Betrieb vergleichen, in dem die einzelnen Drüsen, Muskeln, Adern und Gelenke als Angestellte fungieren. Und welchem Mitarbeiter täte es nicht gut, ab und zu ein motivierendes Lob für seine Tätigkeit zu bekommen. So ist es sicher nicht falsch, auch den Organen im Innern des Leibes eine liebende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Ein blühendes Löwenzahnfeld kann z. B. eine gute Erinnerung dafür sein. Denn unsere Leber muss sich nur allzu sehr und allzu oft „giften“. In Wahrheit ist sie natürlich mit den Problemstoffen unseres Blutes beschäftigt, die einer peniblen Entsorgung bedürfen. Egal, auf welche Weise sie in den Blutkreislauf oder in den Organismus gelangt sind. Also ist es nicht schlecht, der Leber über die Verdauung eine Anerkennung zu übermitteln. Vom Löwenzahn wissen wir, dass er ein gutes Maß an Bitterstoffen in sich birgt, die vom lappig geformten Organ in unserem Bauch gerne aufgenommen werden. Daher ist es nur folgerichtig und vernünftig, den Löwenzahn, solange er frisch zur Verfügung steht, auch zu nutzen. Für allzu viele ist es noch immer ein Rätsel, wie man das herkömmlich als Hasenfutter unterbewertete Gewächs des Löwenzahns als Gemüse verwenden kann. Wie heißt es aber so schön: Probieren geht über studieren! Also, nur Mut, um als Mensch den Löwenzahn zu konsumieren.
Löwenzahngemüse im Frühling:
Die ganz jungen und zarten Blätter des Löwenzahns werden abgezupft und unter kaltem fließendem Wasser gründlich gereinigt. Danach kurz im Wasser aufkochen, abseihen und ausdrücken. Dann fein hacken und in einen Topf geben. Mit Gemüsesuppe übergießen und etwas Salz samt zerrebelten getrockneten Majoran darüberstreuen. Ein Stück Butter hinzufügen und dämpfen lassen. 1 Löffel Vollkornmehl darüber stäuben und nochmals etwas Suppe dazugießen. Das Gemüse auf Sparflamme kurz kochen. Ganz fein schmeckt die „Streicheleinheit“ für die Leber, wenn man sie mit gerösteten Erdäpfeln serviert. Eignet sich gut als Abendessen.

Löwenzahn ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya