Einen letzten Kehraus durchführen

15. April 2015

Das Eisenkraut und die Nebenhöhlen

Prognosen kann man viele abgeben. Wie das Wetter aber wirklich ausfallen wird, hängt von vielen regionalen sowie auch kontinentalen Gegebenheiten ab. Und wie heißt es so schön: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Ja, die Rauchschwalben sind bereits eingetroffen, aber so mancher von uns kämpft noch mit den Spätfolgen des Winters, womit ganz konkret festsitzende Erkältungen gemeint sind. Dem Eisenkraut (Verbena officinalis) traut man in dieser Hinsicht nicht von vornherein zu, die erwartete heilende Wirkung zu zeigen. An Bekanntheitsgrad diesbezüglich übertrumpfen es da schon Spitzwegerich und Salbei bei weitem, den Eukalyptus und den Eibisch nicht zu vergessen. Kenner hingegen wissen um die Nützlichkeit des Eisenkrautes, wenn es gilt, dem Winter einen Kehraus zu bereiten, der unsere Gesundheit vor einige Herausforderungen gestellt hat, die noch nachklingen. Geschichtlich gesehen wurde die Verbene ja schon bei den alten Ägyptern, Griechen und Römern hoch in Ehren gehalten. Auf deren Erfahrungen, die u. a. von den Kreuzfahrern aufgegriffen und nach Europa gebracht wurden, fußt schließlich auch die naturheilkundliche Verwendung in unserer Heimat. Natürlich ist ganz klar, dass die Saison des Eisenkrautes im Hinblick auf ihren Wuchs und ihre Blüte erst im Sommer anzusetzen ist. Dennoch wäre es zu schade, das vorhandene getrocknete Kraut momentan nicht zu nutzen, um so manch festsitzende Beeinträchtigung der Atemwege zu lockern und einer endgültigen Heilung zuzuführen. Das Eisenkraut ist in seiner Gestalt bescheiden. Es vereinigt sich gerne mit anderen Pflanzen, um sozusagen im Verbund die Heilkraft weiterzugeben.

Teemischung bei entzündeten Nasennebenhöhlen:

Von getrockneten und zerkleinerten Kräutern eine Mischung herstellen, die da besteht aus 3 Teilen Eisenkraut, 2 Teilen Königskerzenblüten (Verbascum densiflorum) und 1 Teil Thymian (Thymus vulgaris). 3 Esslöffel davon mit 1/2 Liter kochendem Wasser überbrühen. Nach 15 Minuten, wo der Tee zugedeckt ziehen konnte, abseihen und 1/4 Liter davon trinken. Den Rest des Aufgusses gießt man langsam über ein Frottiertuch, das man zusammengefaltet über das Gesicht legt und immer wieder mit den Nasenlöchern kräftig den Tee aufzieht. Abschließend das Gesicht mit Arnikatinktur abreiben. Eisenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya