Mitten im Gesicht

28. Februar 2015

Der Majoran tut der Nase gut

Was ist schön? Oder anders gefragt: Wer ist attraktiv? Wir könnten uns sicher stundenlang darüber unterhalten. Solange eine oberflächliche Antwort genügt, lässt sich wahrscheinlich sehr bald ein gemeinsamer Nenner finden. Dabei geht es aber lediglich um das Äußere eines Menschen. Viel gehaltvoller ist es, den Charakter oder die Originalität einer Frau oder eines Mannes zu erleben. Um noch einmal beim Äußeren zu bleiben, ist es die Nase, die einem jeden Gesicht ein unverkennbares Aussehen verleiht. Bei Pflanzen verhält sich das schon ganz anders, auch beim Majoran (Origanum majorana). Bestimmendes Merkmal ist bei den grünen Mitbewohnern im Garten vielmehr die Blüte, die einer ganzen Familie an Gewächsen ihren Namen aufprägt. Die Verwandtschaft des Majorans heißt eindeutig Lippenblütler (Lamiaceae). Da ist von einer Nase also weit und breit nichts in Sicht. Wenn wir uns des Morgens vor den Spiegel stellen, so dürfen wir jeden Tag neu drauf achten, auch entgegen eines womöglich zerknitterten Erscheinungsbildes direkt nach dem Aufstehen die Dankbarkeit zu trainieren. Und dabei soll es nicht um das Selbstwertgefühl aufgrund eines hochgereihten Platzes in der Liste eines Model-Rankings gehen. Besser ist es da meiner Meinung nach dem Herrgott die Freude kundzutun, wieder einen neuen Tag erleben zu dürfen. Oder sich bewusst gesendet zu fühlen zu all jenen und all dem, wofür man Verantwortung tragen darf. Ja, und das heißt nicht zuletzt, auf sich selbst zu schauen. Wenn der Winter nun bald schon hinter uns liegen wird und wir die eine oder andere Erkältung gut überstanden haben, verdient die Nase nach Entzündung und Abreibung durch heftiges Schnäuzen durchaus Pflege und Fürsorge. Haben Sie schon einmal versucht, selbst eine Salbe für Ihren Riecher herzustellen?

Aroma und Pflege für die Nase:

Eine Majoran-Salbe kann man leicht in den eigenen vier Wänden herstellen. Dazu nimmt man 1 Teelöffel von getrockneten und pulverisierten Majoranblättern und übergießt diesen mit 1 Teelöffel voll Obstbrand oder Weingeist. Einige Stunden zugedeckt stehen lassen. Danach 1 Teelöffel voll ungesalzener Butter hinzugeben und alles zusammen im Wasserbad ca. 10 Minuten erwärmen und dabei umrühren. Zum Abschluss durch ein sauberes Tüchlein durchseihen und langsam auskühlen lassen. Fertig ist die Salbe, die dazu dient, die Nase innen und außen einzureiben und zu pflegen. Majoran ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya