Das Wasser in Fluss bringen

26. Februar 2015

Der Schwarze Holunder öffnet die Schleusen

Die Natur macht es uns ohnehin vor. Sobald sich Frost, Schnee und Eis lösen, wird jegliches Wasser, das in Folge des Winters erstarrt ist, wiederum lebendig und beweglich. Der Schwerkraft folgend, tritt es so vermehrt seine Reise von Bergesgipfeln und ehedem verschneiten Hängen an, um wiederum vermehrt die Rinnsale, Bäche sowie schmalen und mächtigen Flüsse zu speisen. Der Kreislauf der Natur kommt jedes Frühjahr offensichtlich neu in Gang. Noch warten die Holundersträucher, die sich ganz demütig an so manche Scheune oder Hauswand schmiegen, mit ihrem Auftritt im Reigen der erwachenden Schöpfung. Jedoch wissen wir, dass auch in allem verholzten Grün vor der Haustür der Wasserfluss Tag um Tag mehr einsetzt. In unserem Körper brauchen wir ebenso einen stetigen Austausch an Wasser und Flüssigkeit. Jegliche Stauungen in diesem Prozess ziehen über kurz oder lang gesundheitsschädigende Folgen hinter sich her. In sehr vielen Pflanzen und Kräutern steckt aber die Kraft, uns schon rechtzeitig vor unguten Wasseransammlungen im Organismus zu bewahren. Wer z. B. in der vergangenen Grippesaison zu einem Tee aus getrockneten Holunderblüten gegriffen hat, kann sicher über die Erfahrung berichten, einen vermehrten Harndrang und zudem ein leichteres Schwitzen bemerkt zu haben. Und all das trägt direkt und indirekt dazu bei, dass unser Immunsystem seine herausfordernde Aufgabe leichter bewältigen kann. Es versteht sich, glaube ich von selbst, dass unser Körper generell der Reinigung bedarf, wozu uns auch die übrigen Pflanzenteile des Holunders wie etwa Blätter und Rinde verhelfen können.

Holundertee aus Blättern oder Rinde:

Aus getrockneten und zerkleinerten Blättern oder aus der Rinde des Holunders, die von dünnen Zweigen streifenweise gewonnen wird, kann man sich einen Tee zubereiten. Dafür nimmt man jeweils 2 gestrichene Teelöffel der Pflanzendroge und übergießt diese mit 1/4 Liter kaltem Wasser. Hernach bis zum Sieden erhitzen und sofort abseihen. Lediglich 1 Schale davon über den Tag verteilt trinken, um so den Körper dabei zu helfen, Wasserstauungen zu vermindern, Harnverhaltung zu lösen und die Stuhlträgheit zu verringern. Kann auch Rheumatikern empfohlen werden. Schwarzer Holunder ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya