Noch einen draufsetzen

Rosmarin statt Kaffee als Muntermacher

Wer aufmerksam durch die Pflanzenfachmärkte geht, hat ihn bereits entdeckt. Alles rüstet sich anscheinend schon für den kommenden Frühling. Aber ein bisschen darf dieser noch darauf warten. Dennoch ersetzt das milde Klima des trauten Heimes die im Garten noch fehlende Wärme, so dass er jetzt bereits sein unverkennbares Aroma in hellen Kellerräumen oder in geschützten Wintergärten verströmen kann: Die Rede ist von niemand anderem als dem Rosmarin. Er ist als mediterraner Lippenblütler durch und durch ein heiterer Geselle, der nichts von Trübsalblasen oder das Sich-Zurückziehen in wie auch immer gestaltete Schmollwinkel hält. Vielmehr gibt er seine ihm offenkundig innewohnende Freude weiter, indem sein Duft alleine schon dadurch an den Fingern haften bleibt, wenn man ihn nur ganz leicht liebevoll streift. Ich selbst bediene mich immer wieder dieses Effekts, wenn ich an einem Rosmarinstrauch vorbeikomme, der in einem Blumentopf seine Heimstatt hat. Wer heute noch einmal ausgehen und sich möglichst lange wach halten möchte, der kann ein warmes Bad gleichzeitig dafür nutzen, um den Kreislauf auf Touren zu bringen und sich daher selbst munter zu halten. Der Rosmarin ist für dieses Ansinnen der rechte Geselle, der gleichsam in seinen belebenden Inhaltsstoffen, die er über die Haut weiterzugeben vermag, mit uns ausgehen möchte. Wem also am späteren Nachmittag etwas Zeit gegönnt ist, sollte das Bad für sich und den Rosmarin lange genug reservieren. Allen Lesern wünsche ich einen frohen Ausklang des diesjährigen Faschings!

Mit Rosmarin baden gehen:

Um ein belebendes Bad anzurichten, nimmt man 150 g getrockneter und zerkleinerter Triebspitzen des Rosmarins (Rosmarinus officinalis) und übergießt diese mit 2 Liter kochendem Wasser. 1/4 Stunde zugedeckt ziehen lassen und dann erst abseihen. In die mit warmem Wasser gefüllte Badewanne hinzugießen und 15 bis 20 Minuten darin baden. Diese Anwendung kann man auch durchführen, wenn einen fröstelt oder der Kreislauf am Boden liegt. Aber Vorsicht: wer das am Abend tut, könnte auch um seinen Schlaf kommen. Rosmarin ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya

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