Im Schlaf überraschen

15. Januar 2015

Keinen Menschen, sondern Birnenknospen

Den Jänner-Vollmond haben wir bereits hinter uns. Der nächste ist erst am 4. Februar dieses Jahres zu erwarten. Und mit ihm alle Folgen, die dieses Phänomen auf das Gemüt, die Verfassung und nicht zuletzt die Physis von uns intelligenzgeleiteten Zweibeinern hat. Jeder mag darüber denken, wie er oder sie will. Dennoch können wir unmöglich ganz losgekoppelt von den Vorgängen des Weltalls leben. Wer weiß, wie z. B. Birnbäume in den Obstgärten darüber denken? Oder fühlen sie in ähnlicher Weise wie wir? Momentan scheinen sie zu schlafen. Ohne etwas zu leisten, bereiten sie sich auf die kommende Saison des Austreibens, des Blühens und vor allem des Heranreifens ihrer köstlichen Früchte vor. Wer wollte sie da schon aus dem durchaus wohlverdienten Schlaf reißen? Immerhin sitzt in den Knospen der Birnbäume bereits jetzt eine Kraft, die nicht vor der rechten Zeit verpufft werden sollte. Ein Mensch, der in sich ruht, den kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Dennoch gibt es Umstände und Situationen, die diese scheinbare Harmonie ins Wanken bringen. Wohl dem, der starke Nerven genug hat, um sich manch abrupt auftretenden Lebenswendungen durch Schicksals- und Notfälle zu stellen, ohne dabei einen Knacks zu bekommen, der alles bisher Dagewesene in Frage stellt. Schwache Nerven haben letztendlich auch negative Folgen für den Magen und unsere Verdauung. Um beides zu festigen, dürfen wir ein paar Zweige der Birnbäume ruhig aus dem Schlaf des Winters wecken. Sie werden es auf jeden Fall verkraften.

Knospen stärken den Magen:

Zwischen dem Dreikönigstag (6. Jänner) und dem Fest Mariä Lichtmess (2. Februar) ist die richtige Zeit, um von Birnbäumen in sich ruhende Knospen zu ernten. Diese werden getrocknet. 2 Teelöffel davon setzt man in 1/4 Liter kaltem Wasser 3 Stunden lang an, bevor man es zugedeckt aufkocht und dann abseiht. Das Ergebnis trinkt man am besten früh und abends, um damit den Magen und die Nerven gleichzeitig zu stärken. Obstzweige mit Knospen ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya