Manchmal ist der Mensch ein Nagetier

16. Januar 2015

Fingernägel haben es nicht leicht

Es gibt Bräuche, die kommen einfach nicht ab. Wer streng erzogen wurde, der weiß, sich in der Öffentlichkeit auch adäquat zu benehmen. Man könnte einen ganzen Katalog aufzählen, was sich alles eben nicht schickt. Ganz schlimm wird es, wenn man in eine Kombination von Langeweile und gleichzeitiger Nervosität eingehüllt ist. Mehr braucht man zum Stichwort „Nägelbeißen“, glaube ich, nicht zu erwähnen. Viele von uns haben in ihrer Jugend den Drang gehabt, an den Fingern herum zu beißen. Bei manchen dauert es bis ins Erwachsenenstadium an. Prinzipiell ist das weder lebensbedrohend oder in irgendeiner Art und Weise tragisch. Dennoch kann es ein Indiz dafür sein, dass die Nerven nicht gut gebettet sind oder auch bei der Ernährung ein Mangel vorliegt. Letzteres lässt sich ganz leicht beheben, indem man abwechslungsreich isst. Rohes Obst und Gemüse tragen das Ihre dazu bei, dass dem Organismus die nötigen Mineralien und Spurenelemente in einem geeigneten Ausmaß zur Verfügung stehen. Desgleichen haben etliche Kräuter eine ähnliche Auswirkung, wenn man diese regelmäßig zum Einsatz kommen lässt. Es nimmt aber nicht Wunder, wenn in Zeiten wie den unsrigen die Nerven immer mehr einer vermehrten Strapaze unterliegen. Denn alles muss vor allem schnell gehen. Egal, ob es die Kommunikation oder die Erledigung einer manuellen oder geistigen Arbeit ist. Nicht alle können damit Schritt halten. Die Folge davon ist die Sorge um die eigene Zukunft. Und je mehr Ungewissheit es gibt, desto blanker liegen unsere Nerven. Die Nägel auf unseren Fingern sind dafür auf keinen Fall verantwortlich. Daher ist es sicher vernünftiger, diese regelmäßig mit den dafür bestimmten Gerätschaften zu kürzen und zu pflegen als mit den eigenen Zähnen.

Zitrone für Nägelbeißer:

Von Zitronen aus kontrolliertem biologischen Anbau nimmt man 1 Stück und schabt mittels eines Kartoffelschälers die Schale davon ab, nachdem man die Frucht gründlich abgewaschen hat. Die anfallenden Schalenstreifen werden in 1/2 Liter Wasser auf den Herd gestellt. 5 Minuten auf Sparflamme aufwallen und dann 1/4 Stunde zugedeckt ziehen lassen. Gleich in der Früh eines Tasse voll ungesüßt auf nüchternen Magen trinken. Den Rest tagsüber. Zitronenpflanze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya