Vorsicht außerhalb der Porzellankiste

11. Oktober 2014

Giftpflanzen nicht mit ähnlichen Arten verwechseln

Sie alle kennen den Namen der Mutter der Porzellankiste, oder? Wenn nicht, dann finden Sie ihn zuvorderst in der Überschrift. Und dann gibt es noch den saloppen Spruch, der da lautet: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Abseits von jedem übertriebenen Skrupulantentum bzw. durchgehaltenen Pessimismus sollte man gerade im Umgang mit Heilpflanzen nicht unachtsam umgehen. Immerhin gibt es eine große Anzahl an Giftpflanzen, die leider des Öfteren – Gott sei’s geklagt – mit harmlosen Gewächsen verwechselt werden. Die durchaus dramatischen Folgen können wir dann den täglichen Medien entnehmen. Natürlich gilt es ganz klar zu unterscheiden, sobald man wilde oder im Garten gewachsene Kräuter konkret verwenden möchte. Eine genaue Kenntnis der einzelnen Details im Erscheinungsbild der einzelnen Pflanzenteile, Wurzeln oder Früchte ist die Grundvoraussetzung, um als Kräuteramateur unbeschadet aus der Natur einen großen Nutzen zu ziehen. Jetzt im Herbst kann es sein, dass man auf Früchte oder Samen stößt, die bereits von ihren Trägerpflanzen isoliert herumliegen. Durch das Wegfallen der Blüten oder gar der Blätter wird es zudem schwerer, eine Art genau zu identifizieren. Bei jungen Eltern kommt noch der Umstand hinzu, dass Kleinkinder in ihrer oralen Phase sicher nicht zwischen Heil- und Giftpflanzen unterscheiden wollen und können. Daher ist gerade in der Begleitung der Kleinsten durch die freie Natur besondere Vorsicht geboten. Für die Erwachsenen wiederum kann eine Giftpflanze, deren Inhaltsstoffe in geringen Mengen durchaus auch heilsame Wirkungen aufweisen können, ein Fingerzeig sein, nicht ausschließlich nach dem materiellen Nutzen eines Gewächses zu fragen. Der Respekt, der jedem Lebewesen zusteht, kann gerade bei einem floralen Individuum, das ich eben nicht mir nichts, dir nichts abrupfen und verzehren soll, eingeübt werden.

Vorsicht im eigenen Garten:

Eine Vielfalt an Pflanzen verschönt die Umgebung des eigenen Hauses. Dennoch ist Vorsicht geboten, wenn sich darunter Arten befinden, deren Giftanteil recht hoch ist. Dazu zählen z. B. der Goldregen, der Eisenhut, die verschiedenen Fingerhutsorten, der Gefleckte Schierling, der Weiße Germer oder die Tollkirsche (siehe Illustration). Tollkirsche ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kategorien: Nachlese