Thema Magensaftabsonderung

2. Oktober 2014

Manche haben zu wenig davon

Liebe geht durch den Magen! Schön, dass sich dieses Sprichwort ganz allgemein bewahrheitet und selbst Singles davon profitieren. Ich bin eher ein schlechter Ratgeber, wenn es darum geht, über die Koch- bzw. Essgewohnheiten von Paaren in unserem Land eine Statistik abgeben zu wollen. Gott sei Dank stehen hierfür sehr wohl publizierte Berichte und Erfassungen zur Verfügung, die u. a. über das Internet ganz leicht abzurufen sind. Es ist aber nicht nur die Liebe, die unseren Verdauungsmuskel gefühlsmäßig und in Form von allerlei Köstlichem passiert. Mit allem, was auch zwischendurch konsumiert und manchmal in Hast verdrückt wird, muss der Magen zurechtkommen. Leider haben nicht alle unsere Mitmenschen einen sprichwörtlich starken Magen eines hier nicht zu verbalisierenden Haustieres. Denn immerhin muss die Sekretion des Magensaftes im geregelten Maß erfolgen, damit es zu einer guten und gründlichen Verdauung der Speisen kommt. Gewiss beginnt das Verarbeiten des zu sich Genommenen bereits durch ein gutes Kauen sowie einem damit verbundenen Einspeicheln im Mund und wird zudem im Darm entsprechend fortgesetzt. Dennoch ist und bleibt der Magen ein Zentrum, das – soweit es nicht operativ entfernt oder verkleinert wurde – einen Großteil der Aufbereitung des Essens für den ganzen Organismus übernimmt. Wem es nun unter diesem Aspekt an genügend Zufuhr von Magensäure mangelt, dem steht eine Trias an Kräutern zur Seite, um diese folgenreiche Beeinträchtigung wieder auf natürliche Weise zu reduzieren. Die Rede ist heute von Tausendguldenkraut, Wermut und Benediktendistel. Diese vermögen den Appetit und die Verdauung anzukurbeln.

Bittertees vor den Mahlzeiten:

1/2 Stunde vor dem Essen sollte man einen der drei erwähnten Kräutertees bei Magensäuremangel eine Zeitlang trinken. Die Zubereitung ist jeweils unterschiedlich. 1/2 Teelöffel von Tausendguldenkraut wird mit 1/2 Liter kaltem Wasser über Nacht angesetzt. Am Morgen abseihen und nicht erhitzen. ¬¬– Beim Wermut nimmt man 1 Teelöffel für 1/4 Liter Wasser. Ebenfalls über Nacht ansetzen und morgens leicht anwärmen. – Beim Benediktendistel-Kraut bedient man sich der herkömmlichen Methode des Heißaufgusses, indem man 2 Teelöffel voll mit 1/4 l kochendem Wasser übergießt und 15 Minuten zugedeckt ziehen lässt. Tausendguldenkraut ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya