Ein stetes Verwenden bringt’s

3. Oktober 2014

Den Thymian griffbereit halten

Jetzt heißt es schön langsam abräumen, was noch an Grünem oder Reifem im Garten zu finden ist. So sehr auch ein warmer Herbsttag darüber hinwegtäuschen mag, dass andere Zeiten vor der Tür stehen, so klug ist es gleichzeitig, die trockenen und milden Intervalle für die ausstehenden Ernten zu verwenden. Man kann sich ja einen Zettel nehmen und wie vor einem größeren Einkauf alles notieren, was man braucht und haben möchte. Auf jeden Fall würde ich an Ihrer Stelle den Thymian (Thymus vulgaris) darauf vermerken. Gewiss handelt es sich dabei um kein Grundnahrungsmittel, wie Brot und Milch es beispielsweise sind. Dennoch kann es ja sein, dass aus irgendeinem Grund in einem Blumentopf oder auf einem Flecken Erde der Lippenblütler den Sommer über vor der Haustür Gast sein durfte und dieser bisher keine Verwendung fand. Jenseits des Gartenzaunes erledigt eine artenreiche Flora das Vorhandensein der verschiedenen Arten des Thymians von selbst. An trockenen Standorten gedeiht etwa der kleinwüchsige Sandthymian (Thymus serpyllum). Im Osten unseres Bundesgebietes wächst zusätzlich noch der Österreichische Thymian (Thymus glabrescens). Trotz seines augenscheinlich patriotischen Titels ist er aber ebenso in Frankreich und in Osteuropa anzutreffen. Wie auch immer: der duftende und heilsame Zeitgenosse trägt etwas Wesentliches zur Artenvielfalt unserer ohnehin immer ärmer werdenden Umwelt bei. Alle Kräuterliebhaber können bei einem verantwortungsvollen Umgang mit den Pflanzen sehr wohl mithelfen, indem sie mit ihrem Wissen um so manche Standorte darum bemüht sind, diese auch für die Zukunft zu erhalten. Für den häuslichen Gebrauch werden sie beim Thymian daher auf die Gartensorten zurückgreifen und für den kommenden Winter trocknen und lagern.

Viele kleine Brisen Thymian:

Heilsame Kuren und Anwendungen müssen nicht immer extra und vom Lauf des Alltags losgekoppelt durchgeführt werden. Das getrocknete und zerkleinerte Kraut des Thymians kann man immer wieder als Gewürz verwenden. Wird das konsequent verfolgt, trägt der Thymian dazu bei, dass unser Blut besser gereinigt und etwaige Probleme mit einer fetten und unreinen Haut weniger werden. Thymian ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya