Den Kräutern die Treue halten

2. August 2014

Dennoch die Abwechslung pflegen

Es gibt nicht wenige, die gute Erfahrungen mit der Naturheilkunde gemacht haben. Ich freue mich über so und so viele Echos, die ich erhalte, wenn durch die Beratung im Verein Freunde der Heilkräuter im Waldviertler Karlstein wiederum jemandem in ganz speziellen Anliegen geholfen werden konnte. Um den Text der berühmten Schubert-Messe im Gloriagesang zu Hilfe zu nehmen, bin ich geneigt zu sagen: „Staunen nur kann ich und staunend mich freuen!“ Genauso oft wird mir direkt berichtet, dass manche Zeitgenossen auf ein Heilkraut schwören. Sie meinen damit, dass sie es aus verschiedenen Gründen immer wieder verwenden. Ein Paradebeispiel dafür ist die Pfefferminze (Mentha piperita). Ganz klar, dass vor allem der im Heißaufguss zubereitete Tee häufig und über längere Zeiträume getrunken wird. Die Pfefferminze ist eigentlich ein Bastard. Seit dem 17. Jahrhundert wurde diese Kulturpflanze von England aus über Europa und die ganze Welt verbreitet, so dass heute schon ein Großteil der Erdbevölkerung Kenntnis über ihren Namen und ihren angenehmen Geschmack besitzt. Wie bei allen gaumenmäßig erfassbaren Dingen sind aber auch hier die Geschmäcker verschieden. Dennoch existieren bis heute nicht wenige Fans der Pfefferminze. In ihrer Heilwirkung erweist sich die wohlriechende Gartenfreundin z. B. als krampflösend bei Magen- und Darmstörungen. Zudem ist sie nervenberuhigend und kräftigend nach vorübergehenden Erkältungskrankheiten, die Galle und die Leber erfahren durch sie eine hilfreiche Unterstützung. Aber auf Dauer sollte doch auch auf andere wertvolle Kräuter in regelmäßigen Intervallen zurückgegriffen werden. Generell gilt die Regel: ein Heilkraut nicht länger als 3 Wochen hintereinander anwenden. Danach am besten eine Woche pausieren.

Pfefferminze gezielt einsetzen:

Beim Trinken eines Tees aus reiner Pfefferminze über eine längere Zeit können sich die guten Eigenschaften der Heilwirkung wieder aufheben oder ins Gegenteil umkehren. Das betrifft vor allem den Blutdruck und die Herztätigkeit. Für einen Frühstückstee sollte man daher auch andere Kräuter dazumischen. Man kann jedoch Pfefferminztee gezielt einsetzen, um die Gallensaftproduktion anzukurbeln oder lästige Gärprozesse im Magen und im Zwölffingerdarm hintan zu halten. Pfefferminze ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya