Genuss und Therapie

2. Juli 2014

Zwei Schaffel voller Wasser

Die Sehnsucht Richtung Himmel wird immer stärker. Zumindest in meiner Heimat. Denn so richtigen Regen hat es schon lange nicht gegeben. Die Pflanzen auf den Feldern und im Wald haben vorsorglicher Weise schon einen Gang beim Wachstum zurückgeschaltet. Die Fischteiche des nordöstlichen Waldviertels, die hauptsächlich von Oberflächenwasser gespeist werden, haben einen niedrigen Wasserstand. Das nasse Element ist zum Überleben unbedingt notwendig. Mir kommt es aber vor, dass wir das Wasser immer noch zu wenig in seinem Wert schätzen. Wer schon einmal in Wüsten und trockenen Steppen unterwegs war, weiß sehr wohl, wie notwendig es dort von Mensch, Tier und Pflanze benötigt wird. Zu Hause ist es oftmals nur ein Gebrauchselement, das für die Entsorgung des unterschiedlichen Schmutzes herhalten muss. Dabei dürfen wir es ruhig auch genießen. Der Aufwand hierfür ist relativ gering. Ein funktionierender Wasserhahn, zu Verfügung stehendes Warmwasser und zwei Gefäße, in die unsere Füße hineinpassen, reichen dafür vollkommen aus. In der freien Natur bedeutet es oft eine Überwindung, in ein mäßig warmes Wasser hinein zu hüpfen, um darin ein wenig zu schwimmen. In den eigenen vier Wänden aber stellt es keine allzu große Herausforderung dar, dieses Wagnis zu riskieren. Vor allem steht dann als Alternative ohnehin die Erwärmung der erfrischten Gehwerkzeuge auf dem Programm. Ab und zu sollte man den eigenen Genuss mit einer durchaus folgereichen Therapie unter einen Nenner bringen. Immerhin hat man ja auch gegenüber seinem eigenen Körper samt dessen Gesundheit die volle Verantwortung. Bei einem Wechselbad können wir diese ganz konkret wahrnehmen. Der Kreislauf wird es einem auf jeden Fall danken. Die vielgepriesene Abhärtung gibt es dann noch als Draufgabe dazu.

Wechsel-Fußbad:

Die Wasserschaffel (= Gefäße) sollen so beschaffen sein, dass die Füße und die Unterschenkel nahe der Kniekehle unter Wasser sein können. Im linken Behälter hat das Wasser ca. 38° bis 40°C. In das rechte füllen Sie kaltes Wasser. Zu Beginn lassen Sie die Beine 5 Minuten lang im warmen Wasser. Anschließend wechseln Sie für zehn Sekunden in den kalten Behälter. Nochmals wechseln und wiederholen. Unbedingt im kalten Wasser enden. Danach die Füße abstreifen und warme Socken anziehen. Oder, wenn man sich’s leisten kann, darf man nochmal im Bett die Ruhe genießen. Wasser ⓒ Foto: Flickr, Paco CT