Verkrampfungen lösen

1. Juni 2014

Die Hauhechelwurzel mit Wein kombinieren

Auf in den Sommer! Und dazu ist heute noch Sonntag! Endlich wieder einmal aufatmen und den Tag genießen. Wenn man es verträgt, kann sich der eine oder die andere ein sonniges Plätzchen suchen, sofern das Wetter natürlich mitspielt. Ein solches schätzt vor allem die Dornige Hauhechel, die den wohlklingenden wissenschaftlichen Namen Ononis spinosa trägt. Auf kalkhaltigem Lehmboden breitet sie sich am liebsten aus. Trockene Brachflächen und steinige Hänge sind ihr durchaus willkommen. Der adrette und anmutige Schmetterlingsblütler erfreut zuallererst das Auge, wenn er in voller Blüte steht. Sollte aber jemand daran so sehr Gefallen finden, dass man am liebsten ein paar Ästchen mit nach Hause in die Vase mitnehmen möchte, hindern einen die spitzen Dornen daran, dieses Vorhaben zu realisieren. Die Hauhechel erweist sich als durchaus schwer bewaffnet und verteidigt sich so gegen Fressfeinde, die in vergangenen Zeiten vor allem aus dem hungrigen Vieh bestand, das man zum Hüten ins Freie trieb. Wo sind diese Zeiten geblieben? Heute muss alles schnell gehen und funktionieren. Kleine landwirtschaftliche Betriebe sind schon lange nicht mehr rationell genug, um davon wirklich eine Familie ernähren zu können. Aber seien wir doch ehrlich: wenn in allen Bereichen die kleine und überschaubare Struktur keine Chance mehr hat, dann bleibt auch der Mensch auf der Strecke. Letztendlich wird das Leben dann zum Krampf. Kein Wunder, dass der Körper jene Entwicklung unter anderem dadurch signalisiert, indem vermehrt viele unserer Zeitgenossen an krampfartigen Zuständen leiden. Die Dornige Hauhechel ist genügsam und verteidigt ihren Platz an der Sonne, wo sie in Ruhe ihre tiefen Wurzeln ausbildet. Kann das ein Fingerzeig Gottes sein, diesen Aspekt in aller Hektik des Alltags nicht außer Acht zu lassen?

Rotwein und Hauhechelwurzel:

3 volle Esslöffel der getrockneten und zerkleinerten Wurzel der Dornigen Hauhechel werden in 1/2 Liter Rotwein aufgekocht. Nach einer Weile dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Abseihen und in einem verschlossenen Gefäß bereithalten. Diese Abkochung stellt ein altes Hausmittel dar, das man zum Einreiben bei Waden- und Fingerkrämpfen verwenden kann. Hauhechel ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya