Von einem Baum etwas lernen
19. Mai 2014Die Rosskastanie als Lehrmeisterin
Vor kurzem erst habe ich der Rosskastanie einen Artikel gewidmet. Sie ist und bleibt ein beeindruckender Baum. Egal, zu welcher Jahreszeit man sich diesem Pflanzenriesen nähert, profitiert der Mensch von jener Begegnung. Normalerweise verlangt der klassische Unterricht in der Schule, dass die Auszubildenden ruhig dasitzen und der vortragenden Person ihre ganze Aufmerksamkeit widmen. Bei der Kastanie ist es das Gewächs, das ruhig und in sich gefestigt dasteht. Wir selbst als kurzlebige und unruhige Geister sind eingeladen, dem Baum Fragen zu stellen. Die Antworten werden aber nicht über ein Mikrophon aus einer Sound-Box heraus dröhnen. Die Membran, welche die Schwingungen des Lebewesens Pflanze aufgreift, wird durch meine Intuition, meinen Sinn, meinen Geist aufgespannt und zur Empfänglichkeit ertüchtigt. Ein rein auf die bloße Ratio reduzierter Mensch wird womöglich über den Brennwert des jahrzehntelang herangereiften Holzes nachdenken. Dieser ist bei der Rosskastanie nicht allzu hoch. So gesehen kann man also die Motorsäge ruhig daheim lassen. Ja, der Kastanienbaum kann mehr als nur blühen oder Inhaltsstoffe bereitstellen, die den Venen gut tun. Er besitzt eine Sinnsprache. In der betrachtenden Aufmerksamkeit ist es uns durchaus möglich, diese zu entschlüsseln. Schon der berühmte Arzt Paracelsus hat mit großer Nachdringlichkeit darauf verwiesen, dass der pflanzliche Teil der Schöpfung Zeichen aussendet, die den Vernunftbegabten eine ganz konkrete Botschaft übermitteln wollen. Wer also in den Prozess der Kommunikation z. B. mit dem Kastanien eintritt, der profitiert an Leib und Seele davon. Auf ein ganz bestimmtes Organ ausgerichtet, heißt einer meiner derartigen Verweise: Staunen hilft der Leber!Mensch und Baum in Beziehung:
Die zwischen dem 15. und 24. Mai Geborenen dürfen sich als unter dem Sinnverweis der Rosskastanien Lebende verstehen. Hermann-Josef Weidinger fand aus dieser Beziehung u.a. diesen Wesenszug heraus: Der Rosskastanien-Mensch kann klar zwischen Tugend und Laster unterscheiden. Er bringt Ersteres zur Entfaltung und bemüht sich ehrlich, das andere nicht Wurzel fassen zu lassen. Seine Redlichkeit wird zur Charakterstärke, die er aufrichtig immer wieder unter Beweis stellt. Rosskastanie ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/ThayaKategorien: Nachlese