Verwandlung zulassen

14. Mai 2014

Beim Vogelknöterich die Sicht ändern

Wandlung – das ist das klassische Wort des katholischen Christen. Normalerweise verwendet man diesen Begriff nur im Zusammenhang mit der Eucharistiefeier, besser bekannt als Hl. Messe. Und während der Wandlung läuten die Ministranten mit den Glöckchen am Altar. Veränderung wiederum passiert im Denken des Gehirns. Wie denkt man über Pflanzen? Sind sie wertlos oder nützlich? Bringen sie dem Profit etwas oder stehen sie mir im Weg? Ein klassisches Beispiel dafür ist der Vogelknöterich (Polygonum aviculare). Er wächst weltweit auf brachen Flächen, auf Wegen und in Gärten. Die einjährige Pflanze hat einen meist am Boden liegenden Stängel mit rötlich-braunen Knoten, die verdickten Gelenken ähneln. Aus den Blattachseln treiben die weiß bis blassrötlich gefärbten Blüten hervor. Die Inhaltsstoffe des Vogelknöterichs sind neben ätherischem Öl noch Gerbstoff, Kieselsäure und Flavonoide. Seine Wirkung ist blutreinigend, gewebestärkend und harntreibend. In verschiedenen Teemischungen ist diese Heildroge als Beigabe zu finden. Im Hinblick auf die wertvolle Funktion unserer Blase sollte man den Vogelknöterich ebenfalls nicht unterschätzen. So gesehen bringt dieses Gewächs am Wegrand jung und alt etwas. Ja, noch ist Zeit, dass sich in unseren Gedanken das Positive breit machen kann. Mit Vorurteilen ist es automatisch schwerer, auf Menschen und Pflanzen gleichermaßen zuzugehen.

Kinder mit Blasenschwäche:

Bettnässen ist noch nicht ausgestorben. Deswegen muss aber die Welt aber keineswegs zusammenbrechen. Der berühmte Schweizer Priester und Kräuterkenner Künzle empfahl folgende Kur: Kinder, die unter Blasenschwäche leiden, sollen 3 Wochen lang täglich 2-mal 1/8 Liter Vogelknöterichtee trinken. Dafür übergießt man 1 schwachen Teelöffel voll zerkleinertes, getrocknetes Kraut mit 1/8 Liter kochendem Wasser und lässt den Tee zugedeckt 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht und dem Kind schluckweise verabreicht. Die letzte Tasse aber nicht zu spät am Abend, am besten schon nachmittags einnehmen lassen. Vogelknöterich ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya