Nur ruhig Blut!

24. November 2013

Mit dem Baldrian Ängste in die Hand nehmen

Wer nur sorglos in den Tag hineinlebt, für den kann es unter Umständen einmal ein böses Erwachen geben. Denn immerhin gibt es in unserem Inneren angelegte Mechanismen, die uns, wenn nötig, befähigen, die lebenserhaltende Vorsicht walten zu lassen. Aus diesem Blickwinkel kann man sogar dem Begriff „Angst“ etwas Positives abgewinnen. Ohne Umschweife möchte ich jedoch sofort hinzufügen, dass es auf ein ausgewogenes Gleichgewicht der verschiedenen Regungen und Gefühle ankommt, soll unser Leben gelingen. Im vergangenen Sommer habe ich sehr oft den Baldrian am Wegrand stehen sehen. So möchte ich mich noch einmal an ihn erinnern und ihn gleichsam bei der Wurzel packen. Denn die feinstoffliche Wirkung des unterirdischen Teils des Echten Baldrians (Valeriana officinalis) hilft mit, in unserem Unterbewusstsein Ordnung zu schaffen. Die verschiedenen Eindrücke brauchen nun eben einmal ihre eigene seelische Schublade und können nicht einfach x-beliebig verstaut werden. Wie oft kann es vorkommen, dass wir von unserem Gegenüber namens Mensch etwas ganz anderes aufnehmen und auffassen, als dieser beabsichtigt hat, es an uns heranzutragen. Dadurch kommt es, Gott sei’s geklagt, zu einem Wust von falsch verstandenen Botschaften, die wir nur mühsam wiederum abbauen können. Der Baldrian ist gerade in diesem Falle die richtige Kosmetik für die Seele, die vor allem ängstlichen Typen zugutekommt. Viele sind ja zudem davon betroffen, dass ihnen durch depressive Zustände die Lebensfreude und der Arbeitswille schwinden.

Baldriantee richtig zubereitet:

Von der getrockneten und zerkleinerten Baldrianwurzel wird eine Menge von 2 Teelöffeln morgens in 1/4 Liter kaltem Wasser zugedeckt den ganzen Tag über angesetzt. Am Abend abseihen und leicht anwärmen. Kurz vor dem Schlafengehen schluckweise trinken. Man kann aber auch dieselbe Menge der Wurzeldroge in 1/4 Liter kochendem Wasser ansetzen und ca. 2 Stunden lang zugedeckt ziehen lassen, bevor man den Tee abseiht. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya